Neueste Artikel

Links zum Wochenende #44

Laptop-Rückschläge I: Gleich zwei Beiträge vermelden diese Kritisches in Bezug auf ambitionierter Projekte, die Bildung durch Bereitstellen von Laptops verbessern wollen. Das mit großen Ambitionen gestartete Projekt „One Laptop per Child“ (OLPC) scheint eine ernste Krise zu erleben, da nach anhaltenden inhaltlichen und programmatischen Schwierigkeiten nun eine ganze Reihe MitarbeiterInnen das Projekt verlassen hat.

Laptop-Rückschläge II: Die kenianische Regierung hat kürzlich angekündigt, 1,3 Millionen Laptops an SchülerInnen im Land verteilen zu wollen. Das Programm soll einen Umfang von 53 Mrd. ken. Shilling haben (zum Vergleich: das Gesundheitsbudget beträgt 34,7 Mrd. ken. Shilling). Ein zuerst beim Guardian erschienener Beitrag kritisiert das Programm als Symptom einer Technikgläubigkeit, die meint, Bildung alleine durch Bereitstellung technischer Hilfsmittel verbessern zu können, wobei es jedoch zunächst weit wichtiger wäre, für gut ausgebildetes Lehrpersonal in ausreichender Anzahl sowie für gute Ernährung und höhere Schulbesuchsraten unter den Schulkindern zu sorgen.

Sachs-Rückschläge: Nicht erst seit einem kritischen Beitrag in Nature aus 2012 steht das Millennium-Village-Projekt, maßgeblich entwickelt von Wirtschaftswissenschaftler Jeffrey Sachs, in der Kritik, nicht nur im Feld der Entwicklungsökonomie. Ein Beitrag in Foreign Policy fasst die Kritik zusammen, u.a., dass es keine unabhängigien Monitoring- Mechanismen oder Evaluierungen gibt und auch keine Kontroll-Dörfer. Das macht es unmöglich festzustellen, ob durch das Projekt erzielte Fortschritte durch Projektmaßnahmen oder doch eher durch externe Faktoren bedingt sind. Auch Sachs‘ harscher Umgang mit seinen KritikerInnen wird thematisiert – allerdings scheint die Kritik auch angekommen zu sein, denn ein neues Projekt in Nord-Ghana wird erstmalls mit Kontrollen und mit externer Begleitung arbeiten.

Sudan-Rückschritte: Seit 2 Jahren gibt es zwei Sudans, Sudan und Südsudan. Seitdem ist vieles kompliziert geblieben, in beiden Ländern. Die gegenseitigen Beziehungen sowieso. Marina Peter schreibt in Weltsichten über die gegenwärtige Lage im Sudan. DW blickt auf zwei Jahre Südsudan zurück.

Friedens-Fortschritte: Anders als man nach Lektüre der meisten Medien glauben mag, ist die Anzahl weltweiter bewaffneter Konflikte seit 1992. In einem Beitrag für die NZZ schreibt Konfliktfoscher Jonas Baumann über aktuelle Entwicklungen und räumt mit dem Klischee von Afrika als „Kontinent der Kriege“ auf – „zwischen 1989 und 2011 war Asien, nicht Afrika, der Kontinent mit der höchsten Anzahl bewaffneter Konflikte“).

„Smart Aid“ statt Entwicklungshilfe: In einem Gastbeitrag für den East African schreibt Donald Kaberuka, Präsident der Afrikanischen Entwicklungsbank, warum Afrika keine Entwicklungshilfe mehr benötigt, sondern stattdessen „Smart Aid“, schlaue Hilfe, die die Menschen aus afrikanischen Ländern endlich als ernst zu nehmende Wirtschaftspartner statt als hilfsbedürftige Opfer wahrnimmt.

Social Media von Entwicklungsländern lernen: Was die Nutzung mobiler Geräte (z.B. für Geldgeschäfte) betrifft, sind viele Entwicklungsländer Deutschland und anderen Ländern des Nordens bereits weit voraus. Auch in Sachen Nutzung von Social Media können sich letztere zum Beispiel in Afrika nach interessanten Modellen umschauen. Etwa anhand des Beispiels einer nigerianischen Bank, die schon länger eine sehr erfolgreiche Social-Media-Strategie nutzt.

Afrikanisch Essen: Tuleka Prah, Gründerin des Projekts „My African Food Map“ ist derzeit Gastbloggerin beim Missy Magazine.

Was sind „cash for soup“ oder „kleine Sache“ (kitu kidogo)? BBC Online hat einige Ausdrücke der weltweiten „Sprachen der Korruption“ zusammengestellt. Amüsant und lesenswert.

Was bringt mir (als NGO) Google+?: Darüber gibt es einen kurzen Beitrag im Blog des betterplace lab.

Movers and Shakers: Eine kürzlich erschienene Publikation der Heinrich-Böll-Stiftung befasst sich mit „Youth and politichal change in Africa“ (PDF)

„Erste Praxiserfahrungen in der Friedensarbeit“: Etwas älter, für BerufseinsteigerInnen dennoch interessant, dürfte diese Broschüre von der Akademie für Konflikttransformation sein

Links zum Wochenende #43

Das tansanische Büro der Konrad Adenauer Stiftung hat eine ausführliche Analyse des kürzlichen Bombenanschlags in Arusha, Tansania, veröffentlicht. Am 15. Juni während einer Veranstaltung der oppositionellen Partei CHADEMA tötete ein Sprengsatz vier Menschen, drei davon Kinder. Laut KAS zeigt die tansanische Regierung wenig Anreiz, die Hintergründe des Anschlags aufzuklären, was Ausdruck der Angst der Regierungspartei CCM vor der stärker werdenden CHADEMA sein könnte. Die Haltung der Regierung könnte dazu führen, so die KAS, dass die Gewalt in Tansania weiter zunimmt, etwa im Vorfeld der nächsten Präsidentschaftswahlen 2015.

Wonach suchen Gäste tansanischer Internetcafés? Das hat eine Studie in Morogoro untersucht. Einige Ergebnisse: Die Nutzer sind meist jung, männlich und besser gebildet. Sie suchen meist nach Informationen über akademische Ausbildung, nach Nachrichten und interessieren sich für Kommunikation. Eine Mehrheit ist zwischen einer und drei Stunden ein- oder zweimal pro Woche online und 77 Prozent  nutzen Facebook.

Welche Chancen haben Kinder in der Welt? Bei BBC gibt es eine interessante Sammlung von Weltkarten,  die Chancen und Lebensbedingungen von Kindern weltweit illustrieren, etwa wo es bezahlten Mutterschutz gibt oder wo Kinder mit Behinderungen ein verfassungsmäßiges Recht auf Unterricht haben (nicht in Deutschland).

Spendenwerbung mit Würde – zwei Begriffe, die sich in der Realität immer noch allzu oft ausschließen. Leider wird hierzulande überhaupt nicht über Spendenwerbung und ihre Auswirkungen auf unser Bild von „den anderen“ diskutiert. Im englischsprachigen Raum dagegen nimmt diese Diskussion seit Längerem immer mehr Fahrt auf. Vergangene Woche fand eine Online-Diskussion über „Poverty Porn“ (ebenfalls ein umstrittener Begriff) statt, die im Blog von Linda Raftree zusammengefasst worden ist.

Konfliktregion Ost-Kongo: In den deutschsprachigen Medien bis von der taz weitgehend ignoriert, spielt sich im Osten der Demokratischen Republik Kongo seit Mitte der 1990er Jahre einer der schlimmsten Konflikte weltweit ab. Armin Rosen hat die Region besucht und für The Atlantic eine ausführliche, spannende Reportage darüber geschrieben.

Konfliktregion Sudan: Ähnlich unbeachtet in der deutschen Öffentlichkeit ist der lange andauernde Konflikt in den Nuba-Bergen in der Grenzregion zwischen Sudan und Südsudan. Das Gebiet ist abgeriegelt, JournalistInnen und Hilfsorganisationen dürfen nicht hinein, und die sudanesische Armee bombardiert die von der Außenwelt abgeschnittene Bevölkerung. Tristan McConnell hat sich in die Nuba-Berge begeben und berichtet über die schlimmen Zustände vor Ort.

Wirtschaftswachstum durch Entwicklungshilfe? Diese Frage ist so alt wie die Entwicklungshilfe selbst, die Antwort sehr komplex, einfach zusammengefasst: Es ist nicht einfach. Ein 5-minütiger Film der Royal Economic Society mit dem Entwicklungsforscher Michael Clemens erläutert die Zusammenhänge anhand neuerer Forschungsergebnisse.

Africa’s Cowboy Capitalists: Diese Dokumentation begleitet einen amerikanischen Geschäftsmann bei seinem Versuch, einige Trucks aus Südafrika auf dem Landweg in den Südsudan zu überführen, einem Gebiet wie einst der „Wilde Westen“.

Mit offenen Karten: Die letzte Sendung dieser arte-Reihe beschäftigte sich mit dem Thema „Wachstumsregionen in Afrika“. Die nächste, ausgestrahlt am 29.6., befasst sich mit „Nigeria, immer noch Entwicklungsland“.

Nicht auf Rosen gebettet: Ein kurzer Einblick in die harten Arbeitsbedingungen kenianischer Rosenpflückerinnen.

Der Baustein zur nichtrassistischen Bildungsarbeit ist eine Fundgrube für alle, die in der Bildungsarbeit tätig sind.

50 Jahre DED: Vergangenes Wochenende hätte der DED, der Deutsche Entwicklungsdienst, 50-jähriges Jubiläum gefeiert, wäre er nicht Anfang 2011 in der GIZ aufgegangen. Einige Medien blickten dennoch zurück, etwa der WDR oder Deutschlandradio Kultur.

Neu im Blog: Ich habe im Juni viel im Bereich Globales Lernen zu tun gehabt und einige Gedanken dazu aufgeschrieben.

Juni-Agenda: Globales Lernen mit Kindern und Jugendlichen

Schläuche und Korken 2

Vermeintlicher Müll (hier: alte Fahrradschläuche und Weinkorken) lässt sich prima für Bildungsprojekte nutzen (Foto: C. Grauer)

Dieser Juni stand bei mir im Zeichen der Bildungsarbeit, denn so kurz vor den Sommerferien haben viele Schulen Zeit, externe ReferentInnen in ihren Unterricht einzuladen und so war ich Gast an verschiedenen Schulen im Nordosten Niedersachsens. All meine Workshops fanden mit Unterstützung von Bildung trifft Entwicklung (BtE) statt. Die Zielgruppe von BtE sind übrigens alle Menschen –  ich freue mich daher nicht nur über Einladungen von Schulen, sondern ebenso von anderen Einrichtungen und Organisationen.

Folgende Themen waren angefragt worden:

  • Kindheit in Afrika/Tansania
  • Bevölkerungsentwicklung in Afrika
  • HIV/AIDS in Afrika und Europa

Ich habe an fast allen Schulformen und mit Jahrgängen von der 3. bis zur 10. Klasse arbeiten können. Besonders beeindruckt haben mich zwei fünfte Hauptschulklassen. Die Kinder waren zwar in der Tat „sehr wuselig“, wie mir ihre Lehrerin schon im vorbereitenden Telefongespräch gesagt hatte, gleichzeitig waren sie mein am meisten interessiertes Publikum, stellten die meisten Fragen und fanden Sansibar so „cool“, dass einer sich sogar wünschte, später einmal dort leben zu können.

Solche Workshops machen immer viel Spaß, sind aber auch anstrengend. Lehrerinnen und  Lehrer haben mehrjährige Erfahrung darin, vor 20 bis 30 mehr oder weniger ausgelassenen Kindern zu stehen, ich dagegen sehe mich jedes Mal mit einer neuen Gruppe konfrontiert, die ich erst einmal kennenlernen muss. Meist klappt das aber sehr gut und es gibt immer Kinder und Jugendliche, die interessiert sind, Fragen stellen und sich einbringen.

Spiele

Die Welt ein Dorf

Die Welt, ein Dorf (Foto: C. Grauer)

In vielen Gruppen habe ich dieses Jahr mit dem „Weltspiel“ gearbeitet (hier eine einfache Anleitung), das immer wieder auf positive Resonanz stößt und viele Diskussionen unter den Teilnehmenden anstößt. Selbst eher ruhige Gruppen animiert es zu Bewegung und Austausch untereinander.

Beim Weltspiel werden Zettel mit den Namen aller Kontinente im Raum ausgelegt und die Teilnehmenden sollen sich den Kontinenten zuordnen, entsprechend der jeweiligen Anteile der Weltbevölkerung. Mit Stühlen, Luftballons, Süßigkeiten, etc. werden anschließend weitere Faktoren verdeutlicht, etwa die Verteilung des Reichtums, von HIV/AIDS oder was gerade zum Thema passt.

Erstmals ausprobiert habe ich auch die Simulation „Die Welt, ein Dorf“, bei der die Weltbevölkerung als 100 DorfbewohnerInnen dargestellt wird. Auch das regt Diskussionen an und dient dazu, abstrakte Zahlen des Bevölkerungswachstums greifbar zu machen. (Zahlen zur Verteilung der Bevölkerung gibt es z.B. bei der DSW.)

Sammeln, sammeln, sammeln

Seit ich wieder häufiger Workshops mit Kindern und Jugendlichen gestalte, bin ich dauernd auf der Suche, nach neuen interessanten Materialien. Das Internet erleichtert einerseits die Recherche, allerdings muss man je nach Thema doch ganz schön lange nach brauchbaren Informationen suchen. Oft sind z.B. Zahlen oder Länderinformationen in bestehenden Materialien veraltet, was weitere Recherche erfordert.

Es ist immer hilfreich, sich mit anderen Referentinnen und Referenten auszutauschen. So habe ich schon eine Menge sehr gute Tipps erhalten, etwa woher man bestimmte Materialien beziehen kann, wie man gut mit einer großen Gruppe kochen kann (eine einfache Tomatensoße begeistert die meisten Kinder, weil sie das von zu Hause nicht mehr kennen) oder wie man Basteleinheiten zum Thema Basteln mit Müll stressfrei vorbereitet (man bittet die Teilnehmenden oder die Partnereinrichtung, entsprechende Materialien mitzubringen, etwa saubere, leere Shampooflaschen, Konservendosen und Joghurtbecher, Plastiktüten, Stoffreste oder Zeitungspapier, anstatt selbst ein Lager anzulegen).

Positive Erfahrungen mache ich immer wieder mit Einzelhändlern, die bestimmte „Abfälle“ gerne loswerden, kürzlich etwa eine Weinhandlung, von der ich eine riesige Tüte voller Korken bekam, und eine Fahrradwerkstatt überließ mir gerne einige alte Fahrradschläuche, die, in kleine Ringe geschnitten, ebenfalls für allerlei Improvisationsbasteleien verwendet werden können. Zum Beispiel für den Klassiker „afrikanische Fußbälle“ basteln: benötigt werden dazu Zeitungen, Plastiktüten und Klebeband oder eben die „Schlauchgummis“. Das ist immer ein Highlight bei jüngeren Kindern.

Recherche nach Material

Es gibt einige Datenbanken, die mehr oder weniger umfangreich sind. Archiv3 ist ein Verbund mehrerer Eine Welt-Archive, der zumeist auf Quellen in den jeweiligen Archiven verweist (die aber ausgeliehen oder in Form von Kopien bestellt werden können). Globales Lernen in Hamburg bietet ebenfalls eine Suchfunktion für sein Archiv sowie eine Übersicht über Literatur nach Klassenstufen geordnet (leider älteren Datums).

Das Portal Globales Lernen der EWIK (Eine Welt Internet Konferenz) bietet Materialien nach Stufe oder nach Thema geordnet und darüber hinaus einige weitergehende Informationen über Theorie und Praxis des Globalen Lernens.

Ebenfalls gute Materialien gibt es im Bildungsbereich des Welthauses Bielefeld, das u.a. das regelmäßig aktualisierte „Datenblatt Entwicklungspolitik“ veröffentlicht, das eigene, oft mühsame Recherche nach aktuellen Daten und Indikatoren vereinfacht oder schlicht ersetzen kann.

Nicht mehr ganz aktuell, dafür recht umfangreich sind die Unterrichtseinheiten des Programms Transfer 21, das zwischen 2004 und 2008 aus Bundes- und Ländermitteln gefördert wurde. Ähnlich (nicht immer super aktuell, aber praxisorientiert) ist das Angebot bei Lehrer Online, etwa zur „Globalisierung„, zu „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ sowie unter den einzelnen Fachbereichen.

Öffentliche und Uni-Bibliotheken enthalten oft eine Fülle interessanter Materialien, immer wieder entdecke ich da gute Bücher, Hefte oder sonstige Medien. Manchmal lohnt es sich, ein wenig durch die Regale zu schauen, und oft sind dort Materialien vorrätig, die über eine der zuvor genannten Datenbank recherchiert werden können.

Videos und Filme

Ich setze gerne kurze Videos ein (5-20 Minuten); längere Filme nicht so gerne, außer, die Veranstaltung dauert mehrere Stunden und ist auf ein bestimmtes Thema begrenzt (z.B. gibt es eine gute, etwa 55minütige Dokumentation, die ein T-Shirt auf der Reise von Hamburg nach Daressalam begleitet, die man gut in einem Workshop in Sekundarstufe I oder II zum Thema „Kleidung und Altkleider“ einsetzen kann).

Youtube ist hier eine super Empfehlung, hier gibt es z.B. dieses Musikvideo, das ich beim Thema „HIV/AIDS“ verwende. Wenn es nicht gerade im Rahmen des Fremdsprachenunterrichts stattfindet, vermeide ich in der Arbeit mit Jugendlichen englische Filme, was das Angebot etwas einschränkt. Viele NGOs haben Youtube-Kanäle – nicht immer sind die Videos dort frei von Klischees (etwa der „armen hilflosen Kinder in Afrika“ und man muss sich überlegen, wie man bestimmte Szenen einbettet (oder ob man nicht auch manches weglässt), es lohnt sich aber, dort zu stöbern.

Bücher

Es gibt eine ganze Reihe von Büchern zum Thema Kinder und Afrika, die meist aber auf Spiele abzielen (leider meist nicht frei von Vorurteilen und Klischees sind). Ich verwende aber einzelne Bausteine daraus gerne als Anregung für eigene Ideen und passe Vorlagen entsprechend an. (Im Folgenden verlinke ich nicht zu den Büchern, da dies kein kommerzielles Angebot ist. Ich empfehle bei Interesse eine Suchmaschine sowie die freundliche Buchhandlung vor Ort).

Allgemeine Übersichten bieten Kinderatlanten, etwa von Diercke/Westermann oder Ravensburger. Damit kann man bereits mit jüngeren Kindern ab Grundschulalter arbeiten. Außerdem gibt der Ökotopia-Verlag einige nette Bücher heraus: Ich habe mehrfach mit „Karibuni Watoto. Spielend Afrika entdecken“ und „TADIAS. Kommt mit nach Afrika“ gearbeitet. Zu beiden Büchern gibt es je eine Begleit-CD mit Hörstücken und Musik. Ich fand v.a. die in den Büchern enthaltenen Spiele und Bastelanleitungen hilfreich, denn da hätte ich während meiner eigenen Afrikaaufenhalte etwas aufmerksamer sein können.

Auch ganz schön ist „Sag‘ mir wo der Pfeffer wächst. Eine ethnologische Weltreise für Kinder“ von Miriam Schultze, gleicher Verlag, aber leider nicht mehr lieferbar. Im Buch wird u.a. erklärt was EthnologInnen so machen und warum jeder Mensch Vorurteile hat.

Zum Schluss

Ich freue mich über Kommentare und Erfahrungsberichte anderer ReferentInnen: Was kommt in Euren Veranstaltungen derzeit besonders gut an?

Links zum Wochenende #42

Wasser ist diese Woche ein Thema:

Da in Simbabwe wegen mangelhafter Infrastruktur vielerorts Wasser rationiert ist, blüht der illegale Wasserhandel.

Der Ton zwischen Ägypten und Äthiopien wird rauer. Ägypten fürchtet Äthiopiens Pläne, einen Nil-Staudamm zu errichten, da es vom Nilwasser abhängig ist. Ägypten beruft sich dabei auf einen Vertrag von 1929, geschlossen von der damaligen Kolonialmacht Großbritannien, nachdem Ägypten und Sudan 80 Prozent des Nilwassers zustehen. Das Wasser des blaue Nils, der in Äthioipen entspringt, darf nach derzeitiger Vertragslage vom Herkunftsland kaum genutzt werden. DW beleuchtet die Konfliktlage.

In Mali herrscht weiterin Unsicherheit über die politische Gesamtsituation. Zwar sieht es so aus, als könnten die für 28. Juli geplanten Wahlen im gesamten Staatsgebiet, auch des von Rebellen besetzten Nordens stattfinden, allerdings sind viele Probleme weiterhin ungelöst. Der Standard hat den Ethnologen Georg Klute dazu befragt.  Viele Menschen, die in die Nachbarländer geflohen sind, möchten derzeit noch nicht zurückkehren – anders als viele Binnenflüchtlinge, für die es keine Infrastruktur der Hilfe gibt.

HIV/AIDS: Ein Gesundheits- und kein reines Sexualthema! In einem lesenswerten Interview erklärt der Wissenschaftler Moritz Hunsmann den komplexen Zusammenhang zwischen der Verbreitung von HIV/AIDS in afrikanischen Ländern mit der völlig unzureichenden Gesundheitsversorgung vor Ort. Der Fokus auf Sexualverhalten im Bezug auf HIV/AIDS, so Hunsmann, greift zu kurz und ist ein westliches Erklärungsmuster.

Alle 10 Sekunden stirbt ein Kind an Hunger. Wirklich? BBC Africa hat untersucht, ob dieser derzeit von der IF-Kampagne verbreitete Slogan stimmt. Ergebnis: Er ist ungenau, denn er ruft die Vorstellung hervor, dass Kinder im wahrsten Sinne des Wortes verhungern. Das eigentliche große weltweite Ernährungsproblem ist aber Mangelernährung, woran weit mehr Kinder sterben als am Hungertod. Mangelernährung verlangsamt die körperliche und geistige Entwicklung von Kindern und macht sie anfälliger für Krankheiten. Das wiederum führt zu Überlappungen: Kinder, die an Malaria oder Durchfallerkrankungen sterben, sind sehr oft auch mangelernährt.

NGOS: Wann und wie Advocacy Sinn macht: David J. Olson beleuchtet die Frage, wie NGOs sinnvoll Advocacy betreiben können. Advocacy, übersetzt Anwaltschaft, ist Lobbytätigkeit und Arbeit mit politischen und anderen Entscheidungsträgern zur Umsetzung der eigenen Ziele, bzw. der Ziele der vertretenen Bevölkerungsgruppen.  Viele, besonders größere internationale, Organisationen, sind bereits seit langem aktiv im Advocacy-Bereich. Immer mehr kleinere, bzw. solche, die ihren Fokus bisher eher auf die Umsetzung von Programmen gelegt haben, beginnen mit eigener Advocacy-Arbeit.

Tansanias traditionelle HeilerInnen: Bei BBC Online gibt es eine schöne Bildstrecke zum Thema traditionelle Medizin in Tansania.

Links zum Wochenende #41

Demonstration in Äthiopien: Nicht nur in der Türkei, auch in Äthiopien gingen kürzlich Tausende auf die Straße. Am 2. Juni demonstrierten sie in Addis Abeba gegen die repressive Regierungspolitik, für Pressefreiheit und das Recht auf freie Meinungsäußerung.

Japan in Afrika: Weit weniger als über „China in Afrika“ wird über „Japan in Afrika“ berichtet (vermutlich weil Japan unter die Kategorie „westliche Entwicklungszusammenarbeit“ fällt). Kürzlich lud Japan VertreterInnen aus 50 Ländern Afrikas zur 5. Konferenz für die Entwicklung Afrikas nach Yokohama.

Neverending Conflict Story im Sudan: Wieder einmal gibt es Ärger zwischen Sudan und Südsudan, nachdem der sudanesische Präsident Bashir angeordnet hat, die Ölpipeline, die Öl aus Südsudan durch den Norden in den Exporthafen am Roten Meer transportiert, zu schließen. Außerdem haben sudanesische Truppen am vergangenen Montag angeblich zeitweise die Grenze zum Süden übertreten.

Bashir hautnah: Die Journalistin Andrea Böhm begegnete Bashir kürzlich und unverhofft während einer Veranstaltung, die sich mit dem Thema Konfliktprävention auseinandersetzte.

Wildwest-Kapitalismus im Südsudan: Farah Stockman schreibt im Boston Globe über ihre Begegnungen mit Geschäftemachern im Südsudan.

Wachablösung im Kongo: Zum 1. Juli wird mit Martin Kobler ein Deutscher das Kommando über die MONUSCO, die größte Friedensmission der UN, basiert im Ost-Kongo, übernehmen. Eine Einschätzung darüber gibt Dominic Johnson bei Kongo-Echo.

Warum Daressalaam so „heiß“ ist: Anfang Juli wird US-Präsident Obama Tansania besuchen. Warum Tansania und keinen der ostafrikanischen Nachbarstaaten, dazu kommentiert Charles Onyango-Obbo im East African.

UN-Post-2015-Bericht, feministisch gelesen: Eine feministische Analyse des kürzlich veröffentlichten Berichts der UN-Kommission zur Post-2015 Agenda gibt es beim Center for Women’s Global Leadership der Rutgers University.

Einsatz von Social Media in der EZ – aber sinnvoll: Im Nachgang zum kürzlichen Chat zu den Potenzialen von Social Media in der EZ bei Guardian online haben die TeilnehmerInnen des Panels 14 Empfehlungen für den Einsatz von Social Media zusammengestellt.

Afrika, Klischees: Die Kritik an der merkwürdigen „Big Five“-Kampagne des BMZ ist auch in der englischsprachigen Blogosphäre angekommen.

UN-Twitterer: Ian Thorpe hat eine Liste von UN-MitarbeiterInnen zusammengestellt, die twittern.

Digitale Schutzmaßnahmen: Aufreger der Woche ist der NSA-Überwachungsskandal, ein paar praktische Tipps zum Schutz der eigenen Daten für den Fall, dass der Laptop (oder andere mobile Geräte) geklaut wird, gibt es bei den Digital Media Women (Teil 1, Teil 2).

Kurzfilmtipp: Ein toller Kurzfilm mit Witz und schönen Bildern aus Stone Town und anderen Teilen Sansibars ist „Jonah“, der online angeschaut werden kann. Zwei junge Männer machen eine Entdeckung, durch die Stone Town zum Touristenmagneten wird – aber dann…

Links zum Wochenende #40

3841289791_84009f1bb7

Städtische Landwirtschaft wird immer beliebter (Quelle: flickr, CameliaTWU)

Landwirtschaft in der Stadt: Klingt merkwürdig? Ist es aber gar nicht. Was hierzulande der Prinzessinengarten in Berlin sowie zahlreiche ähnliche Projekte in anderen Städten sind (z.B. die „essbare Stadt“ Andernach), gibt es auch anderswo auf der Welt. Zum Beispiel in Kenia, wo urban farming mittlerweile ein wichtiges Zusatzeinkommen für viele (oft in ihren Erstjobs gut verdienende) Menschen einbringt.

Mangel und Überfluss kennzeichnen die Welternährung, so die UN-Organisation für Landwirtschaft und Ernährung (FAO) in ihrem aktuellen Bericht. Weltweit wird zwar ausreichend Nahrung produziert, allerdings ist sie ungerecht verteilt. Mit schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen, denn 1,4 Milliarden übergewichtige Menschen stehen 848 Millionen Hungernden gegenüber. Beides hat schwerwiegende gesundheitliche Auswirkungen, einmal Herzkreislauf- und Stoffwechselerkrankungen, zum anderen sind v.a. Kinder von den Folgen von Mangelernährung betroffen, da dies ihre Entwicklung beeinträchtigt.

10 Gründe, eine Masterarbeit NICHT über sexuelle Gewalt in Kriegsgebieten zu schreiben: Marsha Henry, Dozentin für Gender, Development and Globalisation am Gender Institute der LSE (London) hat aufgeschrieben, was am Forschungsfokus auf sexuelle Gewalt problematisch ist. Die Lektüre dürfte auch für JournalistInnen und sonstige AutorInnen, die sich mit verwandten Themen befassen, bereichernd sein. Gerade die Afrika-Berichterstattung über die anhaltende Konfliktsituation in der DRC fokussiert sich oft auf die sexuelle Gewalt in den Konfliktgebieten und fällt dabei in Stereotype und Schwarzweißmalerei zurück.

Atomic Africa: Eine Dokumentation des WDR beleuchtet die Atompolitik afrikanischer Staaten, denn angesichts der engen Kapazitäten im Energiesektor setzen immer mehr Staaten auf Atomkraft. Eine Reine von AKWs sind in Planung und im Niger und Tansania wird der Uranabbau vorangetrieben (verbunden mit Landrechtskonflikten und Umweltschäden).

Die wachsende Relevanz sozialer Medien: Über die Dynamik, die durch Social Media befeuert werden kann, sind dieser Tage interessante Dinge zu lesen. Meine Haltung dazu dürfte regelmäßigen LeserInnen bekannt sein, nicht alle Menschen teilen meine Überzeugung jedoch.

  • Katastrophenhilfe in den Flutgebieten: Mittels Social Media, z.B. Facebook organisieren sich spontane ehrenamtliche HelferInnen in den betroffenen Gebieten. ZEIT Online berichtet.
  • Wenn die traditionellen Medien versagen: Die Proteste anlässlich der drohenden Bebauung des Gezi-Parkes in Istanbul wurden von den türkischen Medien verschwiegen, nur dank Social Media wie v.a. Twitter gingen unzähliche Bilder und Nachrichten um die Welt. Hier ein deutschsprachiger Bericht bei DW und hier eine frühe, ausführliche, spannend zu lesende Analyse (englisch) von Zeynep Tufekci, Dozentin an der University of North Carolina, Chapel Hill.
  • Wenn die Polizei versagt: Über Twitter und andere Soziale Medien konnten auch Nichtanwesende die Vorgänge rund um die Blockupy-Demonstration in Frankfurt am vergangenen Wochenende verfolgen. Politik und Polizei haben hier anscheinend massiv die Rechte der Demonstrierenden missachtet. Dank vieler anwesender JournalistInnen berichten die meisten Medien (inklusive der Sympathien für Linke sonst unverdächtigen FAZ) äußerst kritisch über die Ereignisse – auch dank der vielen übers Netz geteilten Nachrichten und Bilder. HR Online hat die Ereignisse samt folgender Pressekonferenz von Innenminister und Polizeipräsident zusammengefasst. Zynisch die Einschätzung vieler BeobachterInnen: Was in der Türkei derzeit als Protest gegen die autoritäre Staatsmacht von hiesigen PolitikerInnen gewürdigt wird, wird Demonstrierenden hierzulande mit Einkesselung und Provokation anscheinend verwehrt.

Anfahren gegen die Vorurteile: Ein kurzer Bericht über weibliche boda-Fahrerinnen (Motorradtaxis) in Uganda, die oft schief angeschaut werden – und gleichzeitig erleben, dass viele Menschen lieber mit einer Frau als einem Mann als Fahrer unterwegs sind, da Frauen als sicherere Fahrerinnen gelten.

AfrikaEcho unterstützen: AfrikaEcho hat sich im vergangenen Jahr zu einer der besten deutschsprachigen Afrika-Websites entwickelt. Um das Angebot zu erhalten und auszubauen werden Spenden gebeten. Bei Startnext gibt es mehr Informationen und die Möglichkeit, Unterstützung zu leisten (und interessante Dankeschöns dafür zu erhalten). Zunächst ist übrigens wichtig, dass die Startphase genügend UnterstützerInnen erhält, erst dann kann die Crowdfuning-Phase beginnen.

Neu im Blog: Ich habe einen Beitrag über den Einsatz des Improvisationstheaters in der Projektplanung geschrieben.

 

„Au ja! „… und dann?“ Projektentwicklung mit Improvisationstheater

Improvisation, Tempe AZ

Quelle: flickr (Nick Bastian)

„Och nöö…“

Wer kennt das nicht? Man wirft eine tolle Idee in die Runde – Teamsitzung, Freunde, Familie –  und kassiert sofort ablehnende Kommentare („och nöö…“ „das wird niemals funktionieren…“). Man ist demotiviert. Und schlussendlich ändert sich: Nichts.

Geht es darum, ein neues Projekt oder sonstiges Vorhaben zu planen, kann dieses anfängliche „Och nöö“ den Prozess von Anfang an ausbremsen. Zwar gehören die Zögerer und Zauderinnen (die „Beobachter“ im Teammodell von Belbin) zu jedem Team. Sie spielen wie alle anderen eine wichtige Rolle, um ein Team in der Balance zu halten und sollten ebenso Anerkennung erfahren wie die „Erfinder“ oder „Spezialisten“, die mit ihren Ideen und ihrer Extrovertiertheit eher hervorstechen. Gerade zu Anfang einer Projektplanungs-Sitzung kann es aber hilfreich sein, sich einmal von allen Bremsen im Kopf zu befreien und neuen Ideen ihren Raum zu lassen.

Im weiteren Verlauf der Planung, wenn aus Ideen konkrete Pläne und Modelle (z.B. Logframe) werden, bleibt noch genügend Zeit für die herkömmliche geordnete und kritische Herangehensweise.

Brainstorming?

In vielen Fällen ist das altbekannte Brainstorming das Mittel der Wahl am Anfang einer Projektplanung. Inzwischen wird dies jedoch kritischer gesehen (siehe auch verlinkten Wikipedia-Artikel), denn es gibt Hinweise darauf, dass Brainstorming sogar Ideen hemmt anstatt sie zu fördern. Hat man viele „Beobachter“ im Team oder ist es einfach lange nicht üblich gewesen, wirklich neue Ideen und Ansätze im Team oder der Organisation auszuprobieren, stößt das herkömmliche Brainstorming schnell an Grenzen.

Au ja! …und dann? Vom Impro lernen heißt spinnen lernen

Je nach Dynamik und Offenheit eines Teams finde ich es hilfreich, mit den Grundprinzipien des Improvisationstheaters („Impro“) zu arbeiten: „Au ja!“ sagen, Angebote annehmen und dadurch Fäden und Geschichten weiter spinnen. („Spinnen“ darf hier ruhig auch im Sinne von „Verrücktes ausdenken“ verstanden werden, eine gute Möglichkeit, alte Denkmuster zu durchbrechen und zu erneuern).

Beim Improvisationstheater spielen die SpielerInnen Szenen nach der Vorgabe des Publikums. Nichts ist einstudiert und die Improvisation lebt davon, das anzunehmen, was kommt und es weiterzuspinnen. Imaginäre Bälle auffangen und weiterzugeben.

Das „Au ja“-Prinzip bedeutet, dass ich die Idee, die mir eine Mitspielerin (oder ein Kollege) zuwirft, als Angebot annehmen muss, damit sich eine Geschichte entwickeln kann. Ähnlich funktioniert die Frage „und dann?“, die Improspieler ebenfalls immer mitdenken.

Antworte ich auf die Frage „Sollen wir eine Reise machen?“ mit „Ach nein“, ist die Geschichte um bevor sie beginnen kann. Das wollen Zuschauerinnen auf der Bühne nicht sehen. Sie wollen erfahren, was „und dann“ passiert.

Ähnliches kann einen frühen Planungsprozess kreativ anregen: Reagiere ich auf die Idee einer Kollegin und spinne sie weiter, kann das einen spannenden Prozess auslösen, der dem Team ermöglicht, sich ein wenig aus den hergebrachten Denk- und Planungsstrukturen zu lösen.

  • „Wir könnten eine Startveranstaltung für 2000 Besucherinnen veranstalten“ – „Wird das nicht viel zu teuer“ „Und wer soll das organisieren?“

ist etwas anderes als

  • „Wir könnten eine Startveranstaltung für 2000 BesucherInnen veranstalten.“ „Und dann laden wir einige lokale Bands ein und veranstalten einen Publikumswettbewerb.“ „Au ja, das ist das eine super Möglichkeit, unsere Ehrenamtlichen mit einzubinden“ „…“.

Wie beim Brainstorming geht es zunächst nicht um die konkrete Machbarkeit oder die Bewertung einer Idee, sondern darum, spontane Einfälle weiterzudenken, Geschichten zu finden und Gedankenketten zu bauen. Alle können in späteren Prozessen, z.B. mit der Hilfe von Karten und Pinnwänden, geordnet werden. Aber später, nicht jetzt.

Im frühen Stadium einer Projektplanung kann es also Sinn machen, mit Ideen zu improvisieren. Die Beteiligten sollen dabei ein Gefühl für das „Au ja!“ haben und offen für eine Vielzahl an Möglichkeiten sein, Ideen aufzunehmen und fortzuspinnen. Je nach Gruppengröße kann eine solche „Impro-Planung“ im gesamten Team oder in Kleingruppen erfolgen.

Fehler? Kein Problem, machen wir doch alle

„Heiter scheitern“ ist ein weiterer Grundsatz im Improvisationstheater. Fehler gehören dazu und wir alle scheitern ständig, auch die Profis. Ebenso sollten daher zu Anfang eines Planungsprozesses auch Ideen zugelassen werden, die vielleicht nicht auf Anhieb wie der große Wurf anmuten. Und wenn sich doch etwas als vollkommen verrückt erweist: Egal, es kommt aufs Weitermachen und erneut Versuchen an. Spinnen ist erlaubt!

Mit Improvisation gegen die Barrieren im Kopf

Abgesehen von der Möglichkeit, neue Ideen zu spinnen, bringt die Methode auch viel Spaß, was wiederum ein gutes Klima für den weiteren Planungsprozess schafft. Es geht hierbei nicht einfach um „heiteres Miteinander“, sondern darum, ein Gefühl dafür zu entwickeln, dass viele Wege zum Ziel führen und dass oft unbewusste blockierende Prozesse in unseren Köpfen ablaufen, die in der frühen Planungsphase nicht immer notwendig sind. Diese Barrieren im Kopf werden im weiteren Planungsprozess schon früh genug wieder auftauchen in Form von Zeit- und Budgetvorgaben oder bestimmten Richtlinien, deren Einhaltung beachtet werden muss.

 

 

 

 

 

Links zum Wochenende #39

Africa Day und 50 Jahre AU/OAU: Vergangenen Samstag feierte sich die Afrikanische Union (AU) am Africa Day, denn vor 50 Jahren gründete sich die Vorgängerorganisation OAU (Organisation der Afrikanischen Einheit). Außer den in den Gremien sitzenden PolitikerInnen finden wenige Menschen die Organisation wirklich super, im Vorfeld gab es u.a. Kritik, dass weder afrikanische JournalistInnen noch die Zivilgesellschaft zur Veranstaltung zugelassen waren. Einige interessante Beiträge zum Thema: Dominic Johnson in der taz hat einen kritischen Rückblick verfasst, DW hat ein Dossier zum Thema zusammengestellt. Ein interessantes kurzes Interview mit Elisio Macamo, Soziologe am Zentrum für Afrikastudien der Universität Basel, beleuchtet die Rolle der AU, das Afrikabild in Europa sowie den vielfach erwähnte Konzept der „Partnerschaft auf Augenhöhe“. Einen ausführlichen Überblick über Geschichte der AU und die Herausforderungen der Zukunft von André Roux gibt es bei Think Africa Press.

Ende der Besetzung: In Uganda ist die mehrtätige Besetzung einiger Redaktionen durch die Polizei zu Ende gegangen. Der Fotograf Edward Echwalu ( hat die Demonstrationen, die sich für die Pressefreiheit und die Rechte der JournalistInnen einsetzen, dokumentiert. Die Redaktion des Monitor berichtet ausführlich über die vergangenen Tage und wie sie zukünftig mit der Bedrohung der Pressefreiheit umgehen wollen. Einer der wenigen deutschsprachigen Berichte zum Thema ist bei der taz erschienen. In den sozialen Netzwerken wird das Ganze unter dem Hashtag #mediasiege diskutiert.

 

425230_656853204329069_1624517794_n

Post-2015 Agenda: Gestern veröffentlicht: Der Bericht der Kommission zur Erarbeitung von Empfehlungen für eine Post-2015-Agenda, eingesetzt vom UN-Generalsekretär, hat gestern seine Empfehlungen veröffentlicht. Neben David Cameron und Ellen Johson-Sirleaf ist auch Ex-Bundespräsident Köhler Mitglied in der Kommission. Global Dashbord hat einige der frühesten Reaktionen gesammelt, die von Zustimmung bis deutlicher Kritik reichen. In den deutschsprachigen Medien ist zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Einschätzung zu finden. In Echtzeit lassen sich weitere Reaktionen und Informationen daher am schnellsten über Twitter (Hashtag #post2015hlp) auffinden. Die Empfehlungen bauen auf den MDGs auf und umfassen 12 Oberziele (goals) und 54 Unterziele (targets) , mittels derer „5 transformative Umwälzungen“ (5 transformative shifts) bewältigt werden sollen:

  • Armutsbekämpfung, die alle einschließt
  • nachhaltige Entwicklung
  • Transformation von Wirtschaftssystemen hin zu Arbeitsplätzen und inklusivem Wachstum
  • Förderung des Friedens und Aufbau effektiver, offener und rechenschaftspflichtiger Institutionen für alle Menschen
  • Formen einer neuen globalen Partnerschaft

Voneinander lernen statt Inselmentalität: Eine ganze Reihe spannender Beiträge sind im Rahmen der kürzlich gelaufenen NPO-Blogparade zum Thema „Voneinander lernen in der Zivilgesellschaft“ zusammengekommen. Anlass war, Nachdenken und Diskussion darüber anzuregen, warum NGOs (oder NPOs) zwar häufig von Kooperation und Austausch sprechen, dies aber in der Realität nur selten praktizieren – und was es braucht, damit sich dies ändert. Gute Sache.

Entwicklungszusammenarbeit auf dem Prüfstand: 3sat beschäftigt sich in vielen Video- und Textbeiträgen mit der Frage „Wie lassen sich Lebensbedingungen verbessern“?

Das Afrikabild in Deutschland: Im Vorfeld des am vorigen Samstag erstmals begangenen Deutschen Entwicklungstages haben sich mehrere Organisationen (AfricAvenir, Berlin Postkolonial und Tanzania-Network) in einer Pressemeldung kritisch über die BMZ-Kampagne „The Big Five“ geäußert und insbesondere deren Reproduktion „kolonialrassistischer Stereotype“ angeprangert.

Unterschriftenliste 2.0: Recht gute Erfahrungen scheint Oxfam im vergangenen Jahr gemacht zu haben, als bei einer Kampagne neben der klassischen Unterschriftenliste auch iPads zum Einsatz kamen, mit deren Hilfe BesucherInnen von Konzerten der Toten Hosen digital unterschreiben konnten und umgehend Dankes-Mails erhielten. Besonders interessant, da mir kürzlich ein Mitarbeiter einer anderen NGO erzählte, dass ein vergleichbares Experiment auf wesentlich größeres Misstrauen gestoßen ist. Viele Menschen misstrauten den iPads, bzw. fürchteten Missbrauch ihrer Daten, wenn sie sie selbst vor Ort digital eingeben – scheuten sich aber nicht davor, die herkömmliche Unterschriftenliste mit Adresse und Email auszufüllen und anschließend darüber im Emailverteiler der Organisation zu landen.

Liebe und Kaffee: Ich trinke gerne Kaffee und interessiere mich für die Kulturgeschichte des Kaffees, daher der Link zu diesem schönen Beitrag über „Ethiopia’s love affair with coffee„. Äthiopien, Ursprungsland des Kaffees, hat eine lange Tradition des Kaffeetrinkens in Form von Kaffeezeremonien und führt diese auch in modernen Coffeeshops fort. Interessant auch dieser Artikel: African Coffee isn’t worth a bean. Darin wird beschrieben, warum Deutschland mehr Rohkaffee (re-)exportiert als alle Kaffeeanbauländer Afrikas und warum den afrikanischen Ländern der Zugang insbesondere zu europäischen Märkten fast komplett versperrt bleibt.

Jugendliche im Fokus der EZ: Ein neues Briefingpaper des ODI („Youth and international development policy: the case for investing in young people“) beleuchtet, welche Maßnahmen in der EZ getroffen werden müssen, damit Jugendliche, die in vielen Ländern des Südens den größten Anteil der Bevölkerung stellen, besser in wirtschaftliche und soziale Prozesse mit einbezogen werden können.

Links zum Wochenende #38

Zweimal Tansania: Über ein erfreuliches Thema, Ertragssteigerungen dank „Conservation Agriculture“, berichtet Afrika.info. Ein weniger erfreuliches Thema ist die zunehmende islamistisch motivierte Gewalt auf Sansibar und dem Festland, die sich in eskalierenden Protesten und zuletzt in einem Bombenanschlag auf eine Kirche in Arusha in Nord-Tansania gezeigt hat, bei dem drei Menschen ums Leben kamen. Robert Besseling schreibt auf ThinkAfricaPress zwar, dass Islamisten bislang nicht in der Lage seien,  einen Anschlag in verheerender Größe zu verüben, die Wahrscheinlichkeit dazu könne aber in den kommenden Monaten steigen.

Über Ertragssteigerungen in der kleinbäuerlichen Landwirtschaft in Indien berichtete auch das SZ-Magazin, und zwar über die SRI-Methode (System of Rice Intensification). Damit erzielen Kleinbauern erstaunliche Erträge beim Anbau von Reis sowie aller anderen Nutzpflanzen, etwa Kartoffeln, Weizen, Tomaten, etc., ganz ohne chemischen Dünger und Pestizide. Die Methode ist arbeitsintensiver als der traditionelle Anbau, könnte aber dazu beitragen, die kleinbäuerliche Landwirtschaft langfristig rentabler zu machen und die Abhängigkeit der Bauern von großen Agro-Konzernen zu brechen, bzw. ihr vorzubeugen.

Polizei schließt Redaktionen in Uganda: Vergangenen Montag besetzte die ugandische Polizei mehrere Redaktionen dreier Zeitungen und zweier Radio-Stationen, die zur „Nation“-Mediengruppe gehören. Grund war ein Bericht des „Daily Monitor“, in dem Pläne beschrieben wurden, den Sohn des amtierenden Präsidenten Museveni als dessen Nachfolger zu installieren und Gegner dieses Plans zu töten. Die Polizei besetzte und durchsuchte die Redaktionen, um die Quelle des Berichts in Erfahrung zu bringen, nachdem die Redaktion sich geweigert hatte, diese offenzulegen. Deutsche Berichte beim Standard und bei DW; hier einige Berichte aus der ugandischen Presse sowie ein Blog über die Hintergründe von der ugandischen Journalistin Rosebell Kagumire

Ruandas Rolle in der (Entwicklungs-)Welt: Ruandas Bild in den vergangenen Jahren ist komplex; teils wird das Land bewundert aufgrund der straffen Entwicklungsagenda, mit der die Regierung es in einigen Jahren schaffen will, unabhängig von Hilfszahlungen zu sein. KritikerInnen betonen jedoch, dass dies auf Kosten von Meinungsfreiheit und politischen Freiheiten geht. Vergangenes Wochenende fand in London der „RwandaDay“ statt, bei dem sich „RuanderInnen und FreundInnen Ruandas“ trafen. Anlass zu viel umfangreicher Berichterstattung, z.B. ein Portrait von Präsident Paul Kagame (Teil 1, Teil 2). Bereits im April hat Tom Murphy einen kritischen Artikel über westliche Hilfe an die Regierung Kagame verfasst.

Kämpfe im Ost-Kongo: Im Osten der DRC nahe Goma wird seit Montag wieder gekämpft, die Regierungsarmee FARDC und die Rebellen der M23 liefern sich Gefechte mit Toten auf beiden Seiten. Kurz zuvor hat Simone Schlindwein Fanette Umuraza portraitiert, die ranghöchste Frau der M23, die sagt, sie kämpfe, um endlich Frieden zu schaffen und Gleichberechtigung für die Frauen durchzusetzen. Von der gleichen Autorin gibt es mehrere Berichte bei taz online, etwa diesen über die Menschen, die nahe der UN-Basis Munigi leben, dort aber keinen Schutz finden.

Die Entwicklungen des Konflikts im Kongo lassen sich gut über das Internet verfolgen, Simone Schlindwein ist vor Ort und twittert (@schlindweinsim), ebenso wie Timo Mueller, Mitarbeiter des Enough Project (@MuellerTimo), der Wissenschaftler Christoph Vogel (@ethuin) und die Journalistin Melanie Gouby (@Melaniegouby) (keine abschließende Aufzählung). Nützliche Hashtags sind #DRC, #M23, #FARDC, #Goma. Die Konfliktparteien selbst sind im Übrigen auch in Sozialen Netzwerken vertreten – sicher erforscht das schon jemand, wenn nicht, wäre das sicher ein super spannendes Forschungsvorhaben.

Zeitgleich hat die Weltbank 1 Billion USD für die Region der Großen Seen zugesagt. Damit sollen Infrastruktur, Bildung, Gesundheit, Wirtschaft und Arbeitsmärkte in der DRC, Tansania, Ruanda, Burundi ausgebaut, bzw. gefördert werden. Einzelheiten in der Pressemeldung der Weltbank.

Am gestrigen Donnerstag war dann UN Generalsekretär Ban Ki Moon war zu Besuch in Goma, zusammen mit Weltbankpräsident Jim Yong Kim. Hier ein Bericht (mit Video) von Al Jazeera.  Auf Twitter machte anschließend die Runde, dass Kim dabei von den „Congolians“ („Kongolianern“) anstatt von „Congolese“ („Kongolesen“) sprach – da hätte das diplomatische Briefing der RedenschreiberInnen wohl aufpassen müssen.

 

 

 

Den Menschen zuhören: Nochmal Weltbank: Eine interessant klingende neue Studie (ich hatte noch keine Zeit, sie zu lesen), ist kürzlich erschienen: „Listening to the people: 5 Simple Ways to Improve Project Performance through Citizen Feedback.“ Ich plane, kommende Woche eine Zusammenfassung zu schreiben, weil mich dieses Thema sehr interessiert und ich in den kommenden Monaten gerne mehr darüber arbeiten möchte. Hier liegt meiner Meinung nach eine zentrale Herausforderung für die EZ der Zukunft: Die „Anbieter“ müssen lernen, den „EmpfängerInnen“ zuzuhören und sich wirklichem Feedback zu stellen, was weit über die bisherigen Evaluierungsmechanismen hinaus geht.

Dr. Clooney, I presume? Eine interaktive Afrikakarte zeigt, welche Berühmtheit sich für welches afrikanische Land „engagiert“. Achtung, Satire.

Der Slum-Tourismus boomt: Immer mehr TouristInnen aus Ländern des Nordens verbinden ihre Urlaubsreise mit dem Besuch von armen Stadtvierteln, auch, weil Reiseveranstalter die Reisenden damit animieren wollen, einige Tage länger im jeweiligen Land zu verweilen, als nur für Safari oder Strandurlaub. Obwohl oft damit geworben wird, das die Veranstalter soziale Projekte in den jeweiligen Vierteln unterstützen und TouristInnen Geld für Souvenirs ausgeben, sieht der Wissenschaftler Malte Steinbrink, der zu diesem Thema forscht, das Ganze kritisch: „Im Favela-Tourismus sieht Steinbrink die Gefahr, dass die Slums durch den touristischen Blick nicht mehr als Folge weltwirtschaftlicher Ungleichheit betrachtet werden, sondern als Ausdruck einer kulturellen Eigenart. „Die Armut wird regelrecht entpolitisiert, das finde ich bedenklich“, sagt er.“

Africa Positive feiert Jubiläum: Seit 15 Jahren gibt es das (deutschsprachige) Magazin Africa Positive, das sich für ein differenziertes Afrika-Bild in der deutschsprachigen Öffentlichkeit einsetzt. Vor Kurzem ist das Jubiläumsheft erschienen.

Neu im Kino: Woodstock in Timbuktu – die Kunst des Widerstands. Die Dokumentation über das internationale Musikfestival „Festival au Désert“ erzählt von den Kel Tamaschek, hier Tuareg genannt, die das Festival als Feier ihrer Kultur und des Friedens veranstalten und sich für Frieden in Mali einsetzen, das seit dem vergangenen Jahr einen Bürgerkrieg erlebt. 

Fortbildung Globales Lernen: Das EPN Hessen veranstaltet eine interessante Fortbildung zu Projektplanung und -management im Globalen Lernen vom 7.-9.6..

 

Links zum Wochenende #37 (und #34 nachgereicht)

Auswertung 2

Wir Teilnehmenden werten die re:campaign aus (Foto C. Grauer)

Da habe ich vor drei Wochen doch glatt die Links #34 unterschlagen – daher, und weil ich letzte Woche aufgrund mehrerer Reisen nicht zum wöchentlichen Link-Überblick kam, heute einfach der Vollständigkeit halber zwei Link-Ausgaben in einer.

Afrikanische Aussichten: Die Afrika-Narrative sind immer wieder Anlass zur Kritik. Herrschte lange Zeit das Bild von Afrika als „hoffnungslosem Krisenkontinent“ vor, wird es derzeit viel über „Africa Rising“ geschrieben. Die Wahrheit? Wie so oft irgendwo dazwischen, schreibt Stephen Ellis und stellt die Frage, wie die zukünftige Entwicklung der Länder Afrikas aussehen könnte: „Die internationale Finanzwelt empfiehlt Investitionen in Afrika, denn eine wachsende Bevölkerung und eine aufsteigende urbane Mittelschicht versprechen neue Absatzmärkte. Das Fehlen einer effektiven staatlichen Organisation scheint den ökonomischen Boom kaum zu behindern. Damit ist auch die alte Idee von „Entwicklungshilfe“ infrage gestellt.“

Fakten zum Land Grabbing: Bei New Internationalist gibt es eine Infografik zum Thema Land Grabbing.

Leitfaden „Internet für NGOs“: Zur re:campaign letzte Woche wurde dieses spannende Büchlein, herausgegeben von betterplace.lab und Wigwam, vorgestellt, das sowohl online einsehbar und als auch als Hardcopy bestellbar ist. Darin geben viele ExpertInnen Tipps rund um den strategischen und inhaltlichen Einsatz von Social Media in der NGO-Arbeit.

Social Media in der EZ: Social Media ist das große Hot Topic; so vieles wird darüber geschrieben, gedacht und geforscht – aber vieles ist immer noch Spekulation und Experimentieren. Gestern organisierte der Guardian einen spannenden Live-Chat zum Thema „How can Social Media change how development is done?“ – sehr viele spannende Gedanken und Kommentare, und die Kommentarspalte ist übers Wochenende geöffnet.

Dazu passt dieser Beitrag über „You need a Social Media Strategy in International Development„, der kurz eine kürzlich stattgefundene Veranstaltung des Social Media Technology Salon in Washington, DC, zusammenfasst.

Sudan’s Bloggerati: Jede Menge sudanesische und südsudanesische Blogs hat das 500 Words Magazine aufgelistet: Teil 1 ist online,  Teil 2 soll bald folgen.

Fünf PreisträgerInnen aus Afrika bei den Bobs Awards: Vergangene Woche wurden die Deutsche Welle Bobs Awards verliehen, mit denen Websites ausgezeichnet werden, die sich für Meinungsfreiheit und Menschenrechte einsetzen. Fünf Preisträgerinnen kommen aus afrikanischen Ländern. 

Occupy Parliament, Kenia: Vor drei Tagen haben viele KenianerInnen vor ihrem Parlament in Nairobi gegen die Erhöhung von Abgeordnetendiäten protestiert, von deutschsprachigen Medien weitgehend unbeachtet. Hier ein kurzer Beitrag mit Bilderstrecke einer Schweizer Seite, hier eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse (englisch) und hier die beeindruckenden Fotos von Pernille Baerndsen (@Dunia_Duara). Der Protest wurde auch im Netz ausgetragen, etwa über Twitter, wo sich die InitiatorInnen gegen Vorwürfe der Tierquälerei wehrten. Ihnen war vorgeworfen worden, ein Schwein getötet zu haben (die Proteste richteten sich gegen die sogenannten „MPigs“, wie die Parlamentarier auch genannt werden). Über Twitter stellte Initiator Boniface Mwangi klar, dass das verwendete Blut Rinderblut aus einem Schlachthaus gewesen sei.

Buch und Interview über „Interviewing Users“: Ethnography matters gehört zu meinen absoluten Lieblingsseiten im Netz, weil fast jeder Beitrag super interessant ist. „Interviewing Users“ ist ein neues Buch von Steve Portigal, der mit seiner Beratungsfirma Unternehmen hilft, mehr über Erfahrungen und Wünsche ihrer KundInnen zu lernen. Im Interview spricht er über seine jahrelange Erfahrung mit Interviews und gibt einige hilfreiche Tipps.

Kampagnenkritik BMZ-Kampagne „The Big Five“: Die EZ-Gemeinde ist aber auch nervig, ständig passt ihr nicht, was andere machen. Derzeit läuft die Plakatkampagne „The Big Five“ des BMZ, in der mit Tiermotiven für EZ und Partnerschaft mit Afrika geworben wird. Warum das keine gute Idee und daher sehr kritisch zu sehen ist, erklärt das Blog „No Average Robot“.

Das Fairphone kann vorbestellt werden: Ehrlich gesagt, warte ich jetzt ernsthaft darauf, dass mein Telefon den Geist aufgibt, damit ich mir guten Gewissens das Fairphone bestellen kann. Dieses wurde weitestgehend nach sozialen und ökologischen Standards produziert und seine technische Daten sehen ganz vernünftig aus. Vorbestellungen zur AUslieferung im Herbst 2013 angenommen, es müssen mindestens 5.000 Bestellungen zusammenkommen, damit produziert werden kann.

Das globale Gesundheitssystem, ein Spickzettel: Davon brauchen wir mehr:  Ein dreiseitiger Überblick über die wichtigsten Institutionen und Eckdaten zum Globalen Gesundheitssystem vom Center for Global Development. Bestens geeignet, um sich einen schnellen Überblick zu verschaffen, die Erinnerung aufzufrischen oder den nächsten Vortrag aufzupeppen.

Neu im Blog: So war meine re:campaign – Ich war auf der Konferenz re:campaign in Berlin und habe von dort eine Menge Eindrücke mitgenommen und spannende Gespräche geführt.