Neueste Artikel

Links zum Wochenende #61

Warum Peacebuilding im Kongo ständig scheitert ist Thema eines Essays von Christoph Vogel und Joschka Havenith. Komplex, aber gut zusammengefasst und lesenswert.

Die Geschichte des Internets in Afrika hat die Internet Society zusammengestellt und mit interessanten Infografiken visualisiert. Durchklicken lohnt sich.

Die Jagd auf Joseph Kony und seine Rebellenarmee LRA ist plötzlich wieder aktuell, zumindest der Anzahl der Medienberichte nach zu urteilen. Etwas älter ist dieser lesenswerte Blog zu „Can radios stop the Lord’s Resistance Army in Congo?„, der den Ansatz der mit „Kony 2012“ in die Kritik geratenen Hilfsorganisation Invisible Children, abgelegene Gemeinden mit Radios auszustatten, untersucht. Simone Schlindwein kommentiert in der taz die angeblichen Verhandlungen der Regierung der Zentralafrikanischen Republik mit Kony. Fast schon lächerlich mutet die Ankündigung des Abenteurers Robert Young Pelton an, mittels Crowdfunding selbst auf die Jagd nach Kony gehen zu wollen.

Warum Menschen aus Afrika besorgt sind über westliche Afrika-Darstellungen, darüber reflektiert der Journalist Remy Adekoya.

Frankreich hat angekündigt, 1.000 Soldaten in die Zentralafrikanische Republik zu entsenden, um die eskalierende Gewalt nach dem Putsch im vergangenen Frühjahr eindämmen zu helfen.

Somalia und Südsudan haben angekündigt, die UN-Kinderrechtskonvention zu ratifizieren. Die USA wären dann das letzte Land der Erde, die dies bislang nicht getan haben.

EZ am Rande des Chaos„Aid on the Edge of Chaos“ heißt ein neues Buch von Ben Ramalingam, Mitarbeiter des britischen ODI (Overseas Development Institute). Es scheint, als sollte dies Pflichtlektüre für alle an EZ Interessierten sein, jedenfalls wenn man FP2P oder dem DIE glaubt.

Globales Lernen Digital im Netz: Ein neues Webangebot, initiiert von SODI, stellt digitale Medien zum Globalen Lernen vor und bietet Beratung für Interessierte an.

Glücklich uninformiert scheinen viele MitarbeiterInnen der deutschen Durchführungsorganisationen der EZ. Schon vor einiger Zeit ist eine Studie erschienen, die belegt, dass das Interesse der Entwicklkungsexpertinnen an Entwicklungsforschung erstaunlich gering ist (Studie als PDF). Die AutorInnen Linda Kleeman und Marcus Böhme werden ihre Studie am 5.12. beim Hamburger SID-Stammtisch vorstellen.

Biosprit, Pro und Contra: Während Campact noch MitzeichnerInnen für die Petition „Essen statt E10“ gegen Biosprit sucht, hat Welt-Sichten ein „Pro und Contra Biosprit“ zusammengestellt.

Webinar zu „Minds es Motion“ – Nochmals ein Hinweis in eigener Sache: Am kommenden Mittwoch, 4.12. um 15 Uhr deutscher Zeit stellt sich Minds et Motion in Form eines interaktiven Webinars vor, eine von der sehr engagierten Rachel Wickert gegründete Consulting-Firma vor. Zu Wort kommen werden auch drei freie MitarbeiterInnen („Preferred Collaborators„), darunter ich.

Links zum Wochenende #60

Gruppenfoto

Eine super Idee zur Auflockerung wähend eines Vortrags von Freiwilligen des Hamburger FÖJ-Jahrgangs 2013/14 (Foto: C. Grauer)

Fairer Handel, guter Handel? Diese Annahme kritisiert Andrew Mwenda im Independent. Er fordert wirklichen Freihandelt statt Abhängigkeit armer Länder vom gönnerhaften Fairtrade.

Afrikanische Städte werden 2030 zu den am stärksten wachsenden Weltregionen gehören, prognostiziert ein Bericht der britischen Firma Oxfort Economics. Eine Zusammenfassung gibt es bei The Africa Report.

Geberwünsche – für jede Spendenorganisation ist es wichtig, diese möglichst genau zu kennen. Ein neuer Bericht (Root Cause 2013. Informed Giving. Information Donors want and how Nonprofits can provide it, PDF) versucht, dies zu klären; eine Zusammenfassung gibt es im Nonprofit Marketing Blog.

Nächste Generation: This is Africa portraitiert die neue Generation afrikanischer PolitikerInnen.

Nächste Regierung: Die Ergebnisse der Koalitionsverhandlungen von SPD und CDU bezüglich der künftigen Entwicklnugspolitik Deutschlands bewertet Welt-Sichten als „keinen großen Wurf“.

Vergessener Konflikt: So gut wie keine Beachtung in deutschsprachigen Medien findet die Zentralafrikanische Republik, wo seit dem Putsch der Rebellenorganisation Seleka im März dieses Jahres immer schlimmere Zustände herrschen: Binnenvertriebene, Gewalt und weitgehende Rechtlosigkeit gehören inzwischen zum Alltag, berichtet die International Crisis Group.

Übersehene Frauen: Im Bürgerkrieg Sierra Leones kämpften sehr viele Mädchen, die zwangsrekrutiert wurden. Warum sie in vielen Demobilisierungsprogrammen übersehen wurden (und dies teils auch wollten), darüber schreibt Jean Friedman-Rudovsky im Telegraph.

Schnelle Hilfe: Das betterplace lab bloggte über Digitale Tools in der Katastrophenhilfe am Beispiel des Taifuns Haiyan auf den Philippinen.

Menschenrechtspreis: Alice Akom, Kamerunerin, und ihre Organisation ADEFHO, die sich für die Rechte Homosexueller einsetzen, erhalten im Frühjahr den Menschenrechtspreis der deutschen Sektion von Amnesty International.

Rostige Heizungen verteilt die norwegische Organisation SAIH an Hilfsorganisationen, deren Spendenwerbevideos besonders krass Stereotype über Armut und Afrika vertiefen. Mit diesem Video, das ein „typisches“ Video einer Hilfsorganisation persifliert, wirbt SAIH derzeit für die Aktion. Wer möchte, kann mit für einen Rusty Radiator Awardabstimmen. Gleichzeitig werden auch die Gloden Radiator Awards für gut gemachte Beiträge verliehen. Weitere von SAIH zusammengestellte Medienbeiträge gibt es hier.  Die SZ berichtet auch darüber.

Engagement on- und offline: Bei der BpB gibt es ein Interview mit Hannes Jähnert, Experte für Online-Frewilligenmanagement.

Schöne Buchläden und Bücher: Ein Blog für BuchliebhaberInnen: Cairo Booklore, der sich der Buchkultur in Ägypten widmen möchte.

Links zum Wochenende #59

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The African Digital Frontier (Quelle: Afrographique)

Kommt das nächste Google aus Afrika? Könnte sein, wenn man Afua Hirschs Artikel für den Guardian glaubt.

Nachdem der Taifun Haiyan unglaubliche Zerstörungen auf den Philippinen angerichtet hat, wird viel über die nun einsetzende Nothilfe diskutiert und geschrieben. Besonders interessant fand ich dieser Tage: 10 lessons for NGOs responding to Typhoon Haiyan von Alex Jacobs, Plan International und Let’s not help the Philippines like we helped Haiti von Vijaya Ramachandran und Owen Barder, Center for Global Development. Inzwischen ist sicher viel Interessantes dazu gekommen.

Den Afro-Optimismus infrage stellt das neue Buch von Peter Guest, der sich in 419: Africa Rising and other Clichés mit der derzeitigen Welle an positiver Afrikaberichterstattung auseinandersetzen will. Derzeit sucht er noch UnterstützerInnen zur Finanzierung.

Don’t save Congo schreibt Andrew Mwenda, ugandischer Journalist, in der New York Times.

Gute Afrika-Berichterstattung, vorwiegend über Ressourcen und Politik gibt es bei Continent of Riches, dem neuen Projekt von Peter Dörrie (früher AfrikaEcho).

Der erste Reiseführer Südsudan ist erschienen, der Bradt Guide to South Sudan.

Lustige „International Development“ Videos hat Social Media for Development zusammengestellt. Das Richtige fürs Wochenende.

Junger Aktivismus im Internet: Der erste Engagementreport „Jugendliche digital“ untersucht, wie Jugendliche sich mithilfe des Internets für gute Zwecke engagieren. Er kann beim betterplace lab heruntergeladen werden.

Spielereader.org: Schon etwas älter (2006), aber eine super Ressource für alle, die mit Gruppen in Trainings- oder Unterrichtskontexten arbeiten.

Das ASA-Programm nimmt Bewerbungen für 2014 an.

Webinar: Vorstellung von Minds et Motion (MetM): Am 4.12. stellt sich Minds et Motion, eine neue Consultingfirma aus Großbritannien, mittels Webinar vor. Rachel Wickert, engagierte Gründerin, präsentiert ihr Unternehmen und drei freie MitarbeiterInnen, darunter auch ich, werden sich und ihre Angebote ebenfalls kurz vorstellen. Interessierte können sich hier anmelden.

Links zum Wochenende #58

Africa rising – or not? Nicht erst seitdem Economist und Time zu Anfang des Jahres feststellten, dass Afrika wirtschaftlich auf dem Vormarsch ist, wird in vielen Medien über „Africa rising“, also den vermeintlichen Aufstieg Afrikas aus dem Tal der Armut und Katastrophen berichtet. Gleichzeitig gibt es eine Kontroverse darüber, wie es Afrika denn nun wirklich geht. Ein nachdenklicher Beitrag dazu ist kürzlich von Solome Lemma erschienen, die daran erinnert, dass auch trotz Wirtschaftswachstum viele Menschen weiterhin in Armut leben und im Alltag mit unzureichender Infrastuktur zurecht kommen müssen.

Menschenrechtsverletzungen in Äthiopien: Schon länger ist bekannt, dass die äthiopische Regierung Menschen, die nahe des unteren Omo-Flusses im Süden des Landes leben, von ihrem Land vertreiben, um im großen Stil kommerzielle Bewässerungsprojekte umzusetzen. Unterstützt werden die Projekte von USAID und DFID, die bislang behaupteten, keine Informationen über Menschenrechtsverletzungen zu haben. Der Ethnologe David Turton schreibt bei Think Africa Press darüber, warum das unwahr ist und auch, warum der Ansatz des Bewässerungsprojektes vollkommen veraltet ist (und es vermutlich scheitern wird). In Turtons Worten: „a disaster in the making“.

Six sources for Nonprofit News: Natürlich gibt es viele mehr, aber als Ausgangspunkt mag diese Liste dienen.

Inhalte: Gut aufbereitet oder relevant? Dies scheint sich, gerade im Umfeld internationaler NGOs oft auszuschließen, schreibt David Humphries in einem Plädoyer dafür, dass sich sowohl PR-Leute als auch NGO-KommunikationsexpertInnen wieder mehr auf relevante Inhalte besinnen sollten, anstatt sich auf möglichst innovative Formen der Vermittlung einfacher Botschaften zu konzentrieren. It’s time to tell the complex story of development.

Ende der M23? Seit gut anderthalb Jahren hielt die Rebellenbewegung M23 den Nordosten des Kongo in Atem, u.a. während der Einnahme der Stadt Goma vor fast einem Jahr. Nun löst sich die Bewegung anscheinend rapide auf, allerdings gehen viele Menschen davon aus, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis sich die nächste Rebellengruppe formiert. Bei Al Jazeera gibt es einen aktuellen Beitrag zu möglichen Wiederaufbauszenarien in der Region, in dem verschiedene ExpertInnen zu Wort kommen.

Weiße haben nie Zeit, daher fällt jede/r, der sich ein wenig Zeit nimmt, um mit der lokalen Bevölkerung ins Gespräch zu kommen, auf. Carol Jean Gallos schöner Bericht über ihre Erfahrungen im Ostkongo und die Reaktion der Menschen, wenn sie mit ihnen ins Gespräch kommt.

Südsudan steht kurz davor, ein Abkommen mit verschiedenen Gebern zu schließen. Darin wird geregelt, wie die Unterstützung der Geber für die vom Land selbst ausgewählten Schwerpunkte Nationale Versönung, Infrastruktur und Straßen, Zugang zu Justiz und Schutz der Zivilbevölkerung und der Menschenrechte aussehen wird.

Was bringen Online-Petitionen? Ein paar Erfolgsbeispiele hat die Friedrich-Ebert-Stiftung zusammengestellt.

Impatient Optimists jetzt auf auf Deutsch: Das von der Gates-Stiftung unterstützte Projekt bringt Berichterstattung über globale Entwicklungsthemen zukünftig auch in deutscher Sprache.

 

Links zum Wochenende #57

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Infografik (Quelle CONCORD, AidWatch)

Derzeit wird hart um den kommenden EU-Haushalt (2014-2010) verhandelt. Ein paar Zahlen zum Entwicklungsbudget hat CONCORD zusammengestellt. Noch mehr Zahlen gibt es auf der Seite des CONCORD-Projektes AidWatch.

Swahili soll offizielle Sprache der Ostafrikanischen Gemeinschaft (EAC) werden.

Die Sudans kommen nicht zur Ruhe: Global Voices hat eine Diskussion mit  zwei sudanesischen Aktivisten organisiert, um über die #SudanRevolts, die anhaltenden Proteste gegen die Regierung al Bashir, zu diskutieren. Ein Video dazu gibt es hier. Die Region Abyei, die sowohl von Sudan als auch von Südsudan beansprucht wird, hielt zu Beginn der Woche ein inoffizielles Referendum ab, an dem sich aber nicht alle EinwohnerInnen beteiligten, lediglich Angehörige der Ngok Dinka. Das Ergebnis könnte neue Spannungen verursachen und Konflikte zwischen den Ethnien Abyeis in der ohnehin angespannten Lage verschärfen.

Roma in Europa: Seit kürzlich ein blondes Mädchen von Behörden aus einer griechischen Roma-Familie geholt wurde, häufen sich wieder allerlei Berichte über „die Roma“. Der Psychologe Philip Brown, der zum Thema forscht, schreibt über „Who are the Rome People?“.

Ende des Waffenstillstandes in Mosambik: Kurz nach den Feiern zum 20jährigen Jubiläums des Waffenstillstandes zwischen den früheren Bürgerkriegsparteien RENAMO (derzeit Oppositionspartei) und FRELIMO (derzeit Regierungspartei) hat die RENAMO das Abkommen gekündigt. Die RENAMO protestiert damit gegen Wahlmanipulationen in der Vergangenheit sowie Ablehnung eigener Wünsche in Bezug auf die anstehenden Kommunalwahlen. Ausführlicher Artikel bei DW.

Afrikas Länder im Größenverhältnis entsprechend ihrer Wikipedia-Einträge bildet diese interaktive Karte ab

Jede Menge Tipps zum Präsentieren ohne Powerpoint hat Tim Cochrane zusammengestellt. Wäre schön, wenn möglichst viele Vortragende (und Lehrende) sich das mal durchläsen.

Nach den MDGs die SDGs? Nachdem der post-2015-Prozess schon seit gut 1,5 Jahren läuft, wird es langsam ernst, den Folgerahmen der MDGs (Millenniumsentwicklungsziele) auszuarbeiten. Stanislav Saling, UN-Kommunikationsexperte, beschreibt, wie die neuen Ziele ausgearbeitet werden müssen, damit sie sowohl inhaltlich wirksam sind aber auch gut „verkauft“ werden können.

Bis zu 80 Kilo auf dem Rücken schleppen Frauen von Melilla und Marokko – denn nur, was man bei sich trägt, ist steuerfrei. Ein erschütternder Bericht bei BBC Online.

Wie soll die künftige Entwicklungspolitik aussehen? Darüber wird jetzt, im Zuge der Koalitionsverhandlungen viel diskutiert und geschrieben. Elias Sagmeister vom Global Public Policy Forum ist der Ansicht, dass die Armutsbekämpfung im Fokus stehen sollte und nicht zu viele weitere Themen daneben auf die Agenda gehören.

Eine Zukunfts- und Kampagnenwerkstatt „Die Zukunft, die wir wollen“ bietet der VEN Niedersachsen am 29. und 30.11. dieses Jahres an, in der es u.a. einen Kampagnenchrashkurs und eine Filmworkshop geben wird.

Links zum Wochenende #55

Transparenz bei NGOs: Dieser Tage hat Plan International USA erstmals Daten im IATI-Standard veröffentlicht (International AID Transparency Initiative). CEO Tessie San Martin erläutert in einem lesenswerten Beitrag beim Guardian die Risiken und Chancen, die Plan USA damit verbindet und die so oder ähnlich auch andere NGOs umtreiben dürften. Ihr Fazit: Es ist eine große Herausforderung und möglicherweise ein kurzfristiger Wettbewerbsnachteil – gleichzeitig treibt es aber die Organisationsentwicklung hin zu transparenteren Strukturen voran.

DFID und Social Media: David Girling bloggt über sein Gespräch mit Marisol Grandon, Head of Digital Media bei DFID, der britischen Entwicklungsagentur. Er verlinkt dabei zu den verschiedenen Kanälen DFIDs und beschreibt, wie informative Kommunikation mit Mehrwert über Social Media funktioniert.

Dazu passt: 25 Must-Follow NGO Resources on Twitter und How charity leaders can get the most out of social media.

David hat außerdem seine Top 20 International Development Videos zusammengestellt, eine kleine Fundgrube für alle, die mit kurzen Videos arbeiten, sich inspirieren lassen oder einfach mal etwas Abwechslung von anderen Tätigkeiten suchen.

Oxfam UK baut Stellen ab und wird sich aus mehreren Schwellenländern zurückziehen, das sieht die neue strategische Ausrichtung vor. Stattdessen soll in Ländern des Südens ein stärkerer Fokus auf Policy- und Advocacy-Arbeit gelegt werden. Ein neuer Trend, der bald auch andere große NGOs erfassen wird?

Über die Parlamentswahlen in Guinea berichtet Katrin Maria Eder ausführlich in ihrem Blog Afrikapolitik.de. Gewählt wurde bereits am 28.9., erst jetzt sind aber die ersten Endergebnisse bekannt gegeben worden.

Einmal General, immer General. Mats Utas bloggt über Programme zur Reintegration ehemaliger KämpferInnen in Sierra Leone und Liberia. Er analysiert, warum die Programme nicht das gebracht haben, was geplant war. Die Programme zielten oft darauf ab, alte militärische Netzwerke zu zerstören, gerade diese aber sind auch in Friedenszeiten für die Beteiligten wichtig. Utas‘ Fazit: Solche Netzwerke könnten ebenfalls der Friedenssicherung dienen, etwa, indem frühere Kommandierende als Mittler eingesetzt werden. Den Beitrag gibt es bei WeltSichten auch auf Deutsch (kostenpflichtig).

Aktuelles aus Simbabwe: Ian Scoones bloggt über aktuelle Entwicklungen in Simbabwe, insbesondere in Bezug auf Landnutzung und Landwirtschaft und die sich entwickelnde bäuerliche Mittelschicht.

Improvisation in der Organisation: Bei Playing with Reality gibt es eine Linkliste zum Thema Einsatz von Improvisationstheater in der Organisationsentwicklung.

Bis zum 4.11. läuft noch das Afrikanische Filmfestival in Hamburg.

Ebenfalls in Hamburg läuft dieses Wintersemester die Vorlesungsreihe „Sinnvoll, sinnüberfrachted oder sinnlos? Kritische Blicke auf Entwicklungszusammenarbeit“. Hier das Programm.

Neu im Blog: Die in der letzten Woche angekündigten Beiträge zu Digital Storytelling für NGOs und Digital Storytelling in der Bildungsarbeit sind online.

Digital Storytelling in der Bildungsarbeit

Nicht nur in der Arbeit mit SchülerInnen, auch in der Erwachsenenbildung oder in der Hochschullehre wird zunehmend mit neuen Medien und eben auch dem Digital Storytelling gearbeitet. Das macht Spaß, ist partizipativ und abwechslungsreich. Als Lehrende muss man nicht vor der Gruppe stehen und Animateurin spielen, sondern die Teilnehmenden können selbst auf Entdeckungsreise gehen – auch macht es viel mehr Spaß, Veranstaltungen entsprechend vorzubereiten.

In der Bildungsarbeit können die Teilnehmenden entweder selbst Geschichten erzählen oder aber Lehrende Lerninhalte in Form von Geschichten aufbereiten. Leider gibt es im deutschsprachigen Raum bislang sehr wenige Ressourcen zum Thema Digital Storytelling in der Bildungsarbeit (zumindest sind mir kaum welche bekannt), daher gibt es im Folgenden auch wenig Quellen und/oder Beispiele.Storytelling1

Aktivieren von Teilnehmenden

Im Globalen Lernen wird immer schon mit erzählerischen Mitteln gearbeitet, etwa, indem Fotos und Alltagsgegenstände präsentiert und zu Episoden und Geschichten angeordnet werden. Eine bewährte Methode ist auch, Geschichtenanfänge von den Teilnehmenden weitererzählen zu lassen oder zum jeweiligen Thema passende Anknüpfungspunkte aus dem Lebensalltag der Gruppe zu finden.

Mittels neuer Medien kann man diese Methoden ebenfalls nutzen und die Ergebnisse anschaulich präsentieren (lassen). Etwa, indem Geschichten in Form von Blogs gesammelt oder mittels Digitalfotos illustriert oder nacherzählt werden. Das können auch Teilnehmende mit geringen Vorkenntnissen oder unterer Klassen schnell lernen und umsetzen. Einige Beispiele für einfache Geschichten, erstellt von Teilnehmenden eines Workshop-Wochenendes (für Erwachsene). Da viele Kinder und Jugendliche inzwischen Handys oder Smartphones besitzen, bringen sie bereits die notwendigen Werkzeuge mit.

Es ist hierbei wichtig, vor dem Einsatz der (privaten) Geräte über die Themen Datenschutz, personenbezogene Daten und Privatsphäre zu sprechen und ggfs. entsprechende Abmachungen zu treffen (z.B. dass Bilder, auf denen Mitglieder der Gruppe zu sehen sind, nicht ohne Einverständnis auf sozialen Netzwerken veröffentlicht werden dürfen oder dass im Rahmen einer Veranstaltung erstellte Inhalte nicht anderweitig genutzt oder veröffentlicht werden sollen).

Eine weitere einfache Möglichkeit ist es, Themen vorzugeben, die dann z.B. als Bildergeschichte in Form eines Videos oder Blogs (z.B. bei Tumblr) umgesetzt werden sollen, evtl. ergänzt durch themenbezogene Recherchen in Online-Angeboten.

Auch mittels sozialer Netzwerke wie Facebook können Geschichten erzählt werden, bei Facebook etwa, indem eine eigene Seite zu einem bestimmten Thema angelegt wird, oder aber, indem die Beteiligten ihre Profile zum Erzählen und zum Austausch über ein bestimmtes Thema nutzen (vorausgesetzt, alle möchten dies auch über ihre privaten Profile tun).

Das Netz ist voller Infografiken – und es gibt eine ganze Reihe von Tools, um solche Grafiken relativ einfach zu erstellen. Warum die Lernenden nicht einmal eigene Infografiken erstellen lassen (inklusive der zugehörigen Recherche). Alternativ können die notwendigen Informationen vorgegeben und anschließend die Ergebnisse verglichen werden.

Aufbereiten von Lerninhalten

Für Lehrende sind neue Medien ebenfalls interessant, um Inhalte ansprechend und abwechslungsreich aufzubereiten. Zugegeben: Man kann rasch Gefahr laufen, sich von den vielen tollen Möglichkeiten der neuen Medien mitreißen zu lassen, denn oftmals ist die gute alte Gruppenarbeit mit Präsentation auf Flipchart absolut ausreichend. Grundsätzlich aber sollte man die Lernenden aber dort abholen, wo sie stehen und die meisten SchülerInnen und Studierenden pflegen inzwischen einen vollkommen selbstverständlichen Umgang mit neuen Medien und mobilen Anwendungen.

Gerade komplexere Inhalte, deren Vermittlung gerne auch über mehrere Stunden, bzw. Lerneinheiten hinzieht, eignen sich zur Umsetzung mittels Geschichten. Andererseits können auch weniger umfangreiche Inhalte gut als Geschichte präsentiert werden, etwa mittels der oben erwähnten Infografik-Tools. (Achtung: nicht zu komplex und zu vollgepackt gestalten, Infografiken werden schnell unübersichtlich).

Mit Präsentationstools wie Prezi lassen sich relativ einfach interessante Präsentationen erstellen, die auch Geschichten erzählen, kurze Videos und Infografiken erhalten und ebenfalls von kurzer Dauer sein können.

Mobile Apps und Lernspiele sind ebenfalls interessante Möglichkeiten, interaktiv Wissen zu vermitteln und dies in Geschichtenform zu packen, etwa, wie es in Form eines virtuellen Stadtrundganges zu den unterschiedlichsten Themen möglich ist (z.B. zum Thema Kolonialismus, Integration, Stadtentwicklung, etc.).

Eine solche mobile Anwendung kann gemeinsam mit den Lernenden entwickelt werden oder als Angebot zum Lernen vorgegeben werden, z.B. in Form einer virtuellen Landkarte, die zu bestimmten Lernstationen hinleitet. Viele Anregungen dazu gibt es bei der Bundeszentrale für politische Bildung (Historisch-geopolitisches Lernen, Mobile Lernspiele selbst gemacht,

Zum mobilen Lernen muss man übrigens nicht notwendigerweise nach draußen gehen, auch das bewährte Stationenlernen innerhalb des Klassen- oder Seminarraums kann mittels mobiler Geräte ergänzt werden, etwa, indem vertiefende Inhalte selbst recherchiert oder aber mittels QR-Codes oder vorhandener Links selbst entdeckt werden können.

Storyboarding: Wie erzähle ich meine Geschichte?

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ein einfaches Storyboard (Quelle: flickr, user npslibrarian)

Eine Methode zum Entwickeln von Geschichten, die sowohl mit Lernenden als auch in der Planung von Lerninhalten eingesetzt werden kann, ist das Storyboarding. Eine gute Anleitung dazu auf Deutsch habe ich leider noch nicht gefunden, diese englischsprachige Seite mit drei Vorlagen für Storyboards finde ich dafür sehr gut.

Beim Storyboarding, einer Technik aus der Filmproduktion, plant man die Visualisierung einer Geschichte mittels Stichworten zu Szeneninhalt und zu verwendenden Medien (Fotos, Zeichnungen, Videoclips). Auch vermerkt man, welche zusätzlichen Mittel (z.B. Ton, Voice-over, GIFs, etc.) eingesetzt werden sollen. Erst dann geht es an die konkrete Umsetzung.

Bei der Umsetzung komplexerer Projekte oder in der Arbeit mit Kleingruppen im Rahmen der Bildungsarbeit macht es Sinn, mit Storyboards zu arbeiten, weil dies hilft, Ideen zu strukturieren und geplante Projekte ganz zu durchdenken. Gerade (aber nicht nur) Kinder und Jugendliche neigen dazu, mit allerlei Ideen loszustürmen und es hilft, zunächst die Herangehensweise zu strukturieren und dann mit der eigentlichen Umsetzung loszulegen.

zombie storyboard

Vorteil der Klebezettel: man kann so lange hin und her schieben, bis die Geschichte stimmig ist. (Quelle: flickr, user Dave Hoffman)

Storyboarding kann auch als „Trockenübung“ eingesetzt werden, etwa indem man die Aufgabe stellt, zu einem bestimmten Thema ein Storyboard für einen Kurzfilm, eine Multimedia-Geschichte, etc. zu entwickeln. Mit Aussicht auf anschließende Umsetzung eines konkreten Projektes macht es aber natürlich viel mehr Spaß.

Auch als Lehrende muss man kein/e MultimediaexpertIn sein, man kann schon mit sehr einfachen Mitteln anfangen (s.o.) und die Teilnehmenden entsprechend ihrer Fähigkeiten selbst aktiv werden lassen.

Ressourcen

Das Netz ist voll von guten Ideen und Tipps zum Digital Storytelling, leider teilen bislang sehr wenige Lehrende und Lernende ihre Erfahrungen und Ideen. Im Folgenden daher nur eine kleine Auswahl an Links, die mir kürzlich weitergeholfen haben:

Digital Storytelling für NGOs

roter Faden

Jede gute Geschichte hat einen roten Faden. (Quelle. flickr, user Domiriel)

Wir alle mögen gerne Geschichten. Wir schauen Filme und Serien, lesen Bücher, spielen Spiele und dokumentieren unsere Urlaubserlebnisse mit Fotos und Videos. Geschichten verbergen sich auch dort, wo viele sie auf den ersten Blick nicht vermuten würden. Marketing zum Beispiel funktioniert am besten über Geschichten, nicht mittels purer Fakten (auch wenn das Menschen die wie ich aus dem Programmbereich kommen, nicht so gerne hören). Auch zum Lernen (bzw. sich-an-das-Wesentliche-erinnern) sind Geschichten besonders gut geeignet.

Die „neuen Medien“ bieten eine Vielzahl einfacher Möglichkeiten, gute Geschichten über eine Organisation, ein Projekt oder zu einem bestimmten Zweck (z.B. für eine Bildungseinheit über Fairen Handel) zu entwickeln. Im Folgenden stelle ich ein paar Ressourcen und Ideen vor, die ich in letzter Zeit in der Arbeit mit NGOs und der Bildungarbeit hilfreich fand.

Vom Storytelling zum Digital Storytelling – worum geht’s und wie fangen wir an?

Storytelling, das Erzählen einer Geschichte, kennt (und kann!) jede/r. Wir erzählen täglich Geschichten, etwa darüber, wie unser (Arbeits-, Schul, Urlaubs-)Tag verlaufen ist, warum wir uns so sehr über den lange ersehnten Besuch der alten Freundin gefreut haben oder wie nervig es war, in der langen Schlange am Postschalter zu warten.

Eine gute Geschichte fesselt die ZuhörerInnen, spricht alle Sinne an und erlaubt ihnen, darin einzutauchen. Viele NGOs nutzen sie daher im Marketing und für ihre Öffentlichkeitsarbeit. Im Bildungsbereich gibt es ebenfalls viele Ansätze, Storytelling zur Wissensvermittlung einzusetzen (mehr dazu in einem zweiten Beitrag).

Im Unterschied zu einer rein mit Worten begeschriebenen Geschichte erlauben die neuen Medien vielfältige Formen des Digital Storytelling, also den Einsatz vieler unterschiedlicher Elemente, etwa Fotos, Videos, Cartoons, Musik, etc.  und dies in ganz unterschiedlichen Formaten wie z.B.

Storytelling für NGOs und sonstige gemeinnützige Organisationen

Jede Organisation hat ihre Geschichte und entwickelt täglich neue davon. In der Organisationsentwicklung ist Storytelling schon lange ein Mittel, um Veränderungsprozesse anzustoßen und zu gestalten. NGOs können zudem mittels gut erzählter und visualisierter Geschichten im Netz das Interessierte, potentielle UnterstützerInnen und SpenderInnen in die eigene Arbeit einbeziehen und ihnen ein Stück weit das Gefühl geben, „dabei zu sein“. Geschichten, auch über die eigene Entwicklung von den Anfängen bis heute oder persönliche Erzählungen von MitarbeiterInnen oder ProjektpartnerInnen geben Einblicke in das Innere einer NGO, die mit Rechenschaftsberichten oder Spendenflyern so i.d.R. nicht möglich sind.

Digitales Storytelling muss nicht aufwändig sein und kann auch gelingen, ohne, dass es eine professionelle Kommunikationsabteilung gibt (auch wenn dies natürlich vieles einfacher macht). Eine gute Anleitung zum Storytelling über die eigene Organisation bietet z.B. ein Beitrag von Maike Gosch für den NGO Leitfaden: „Besonders soziale Organisationen haben viel zu erzählen“. Darin auch einige Beispiele für gelungenes Storytelling anderer Organisationen.

Medienauswahl: Haben oder schaffen?

Während große NGOs sich leisten können, professionelle Fotografen oder Filmemacher zu engagieren, ist dies für kleinere Organisationen meist nicht bezahlbar. Sie sind oft darauf angewiesen, das zu nehmen „was da ist“. Oft sind dies Fotos, Videos, gelegentlich auch Zeichnungen, die von MitarbeiterInnen angefertigt wurden, deren Hauptaufgabe eigentlich in anderen Bereichen liegt. Größere können sich dagegen oftmals leisten, professionelle Filmemacher und Fotografen zu verpflichten.

Die eingesetzte Medien müssen aber nicht unbedingt vom Profi erstellt worden sein – manchmal hat gerade das Unvollkommene besonderen Charme und ist seine eigne gute Geschichte. Die von tansanischen Jugendlichen aufgenommenen Fotos im Restless Development Research Blog, illustrieren wunderbar, dass die Jugendlichen in alle Bereiche eines Forschungsprojektes in Tansania einbezogen waren – eben auch in die Dokumentation.

Ganz einfach: Fotoessay, Präsentation, Video, Blog

AMREF Shihiba Pinterest

Storytelling mit Pinterest: Auf dieser Platfform erzählt die junge Tansanierin Shihiba aus ihrem Leben – und macht damit die Arbeit der NGO AMREF für deren UnterstützerInnen greifbar.

Digital Storytelling im Netz braucht Bilder – diese können auf ganz unterschiedliche Art präsentiert werden. Wie bei der Produktion der Bilder gilt: Auch hier gibt es eine Reihe einfacher Tools und Ideen, und es muss nicht immer der oder die Profi ran (bzw. viele Kniffe können sich auch Laien rasch aneignen).

Ein kurzer Fotoessay über Erfolge sagt mehr aus, als ein dreiseitiger Text. Hier ein Beispiel aus dem Blog von Charity:Water, einer NGO, die als Vorreiter in Sachen digitales Storytelling gilt. Im verlinkten Beitrag ist noch ein kurzes Video, das aber nicht zwingend notwendig ist. Der WWF zeigt, wie man Fakten mit Bildern illustrieren kann. Fotoessays können in Blogs eingebunden werden, oder für sich stehen, etwa als eine Form des SpenderInnen- oder Projektberichts oder als Dokumentation einer Veranstaltung.

Ein Fotoessay kann auch in Form eines kurzen Videos gestaltet werden, das im YouTube-Kanal oder auf der eigenen Website veröffentlicht wird, wie im Projekt „Through Our Own Eyes“ von Plan International Haiti. Dazu gibt es diverse Freeware, mit der man entsprechende Diashows erstellen und in Videoform konvertieren kann. Auch Picasa oder iMovie (Mac) können dazu verwendet werden.

Alternativ kann man eine Präsentation mit Bildern erstellen, die z.B. über Slideshare geteilt werden kann wie es die NGO „Trickle Up“ in diesem Beispiel getan hat. Trickle Up hat dazu jedes Bild mit „O-Tönen“ der abgebildeten Frauen ergänzt, was den Bildern mehr Bezug zu den vorgestellten Projektaktivitäten gibt.

Ein Blog ist eine gute Möglichkeit und expliziter Ort, um Geschichten zu erzählen, sei es mit Bildern oder mit Bildern und Texten. Nicht nur Projektaktivitäten oder Veranstaltungen können hier dokumentiert werden. Viele NGOs nutzen ihre Blogs auch, um Erfahrungsberichte ihrer MitarbeiterInnen während ihrer Einsätze dokumentieren (z.B. Ärzte ohne Grenzen Österreich). Alternativ kann ein allgemeiner NGO-Blog die Arbeit der Organisation darstellen und dies auf informellere Art, als dies in Rechenschaftsberichten oder Dankesbriefen möglich ist. Oder man beteiligt sich mit dem eigenen Blog an Aktionen wie Blogparaden (z.B. der NPO-Blogparade oder dem Blog Action Day).

… und hier noch zwei Beispiele für Digital Storytelling – welche findet Ihr gut?

In einem separaten Beitrag geht es dann in Kürze weiter mit Digital Storytelling in der Bildungsarbeit.

 

 

Links zum Wochenende #54

Ibrahim Index of African Governance

Quelle: Mo Ibrahim Foundation

Regierungsführung afrikanischer Länder bewertet: Die Mo-Ibrahim-Stiftung hat ihren jährlich veröffentlichten Ibrahim Index of African Governance veröffentlicht. Dieser wird angeführt von Mauritius, Schlusslicht ist, wenig überraschend, Somalia. Im allgemeinen, so der Index, lassen sich seit 2000 in allen Ländern Fortschritte in der Regierungsführung erkennen. Während vor allem der Bereich „allgemeine Entwicklung“ überall besser wurde, gab es in der Kategorie „Sicherheit und Rechtssicherheit“ jedoch nur geringe Fortschritte. Deutsche Zusammenfassung bei DW Online.

Pilotvorhaben – und dann? Zwei spannende Blogbeiträge zum Thema „lernende Organisation“: Pilotvorhaben gehört zu den beliebtesten Schlagworten der EZ, Ostafrika ist „vollgemüllt“ mit Pilotvorhaben, so drückt es Rakesh Rajani, Leiter der tansanischen NGO Twaweza in einem Gastbeitrag bei „FP2P“ aus. Darin notieren er und seine Kollegin Varja Lipovsek ihre Erkenntnisse aus einem internen Lern- und Evaluierungsprozess. Auf dem gleichen Blog reflektiert Duncan Green über Erkenntnisse aus dem Programm „Chukua Hatua“ von Oxfam Tansania, wo versucht wurde, Erkenntnisse aus der Pilotphase möglichst langfristig nutzbar zu machen.

Zentralafrikanische Republik: Über ihr „helleres Gesicht“ berichtet Rita Bele-Zongodono in einem Abriss über Geschichte und Kultur dieses kaum bekannten Landes.

LRA-Rebellen bedrohen die Zivilbevölkerung in der Demokratischen Republik Kongo und der Zentralafrikanischen Republik. Die LRA soll angeblich nur noch wenige Hundert KämpferInnen umfassen, dennoch sind Hunderttausende Menschen auf der Flucht vor den Rebellen.

„Monsanto hat Afrika im Griff“ sagt Bernhard Walter, Ernährungsexperte bei Brot für die Welt, im Interview. Keine schöne Vorstellung.

Aid for Aid, die NGO, die „nichts tut“: Das Büro von „Aid for Aid“ in Nairobi ist Schauplatz einer Sitcom, die die Arbeit westlicher NGOs in Afrika karikiert. Ziemlich böse, aber bei aller Übertreibung findet sich doch allzu viel Wahres dabei. Bislang gibt es nur die Trailer zweier Folgen zu sehen, ganze Folgen sollen aber noch kommen.

Eine faszinierende Foto-Erzählung über traditionelle Narben und ihre Funktion in Benin gibt es bei NGO Insider.

Sklaverei, ein weltweites Problem (auch in Deutschland): Die Walk Free Foundation hat erstmals den Global Slavery Index veröffentlicht. Mauretanien, Haiti und Pakistan führen demnach die traurige Liste der Länder an, in denen die meisten Menschen (darunter viele Kinder) in Sklaverei leben. Europa ist ebenfalls betroffen, u.a. in Form von Menschenhandel und Zwangsprostitution. Bei SPON gibt es eine deutschsprachige Meldung dazu (ohne Link zur Quelle).

Nach der erneuten Flüchtlingskatastrophe von Lampedusa fordern Politiker wie Innenminister Friedrich, Entwicklungs“hilfe“ aufzustocken, damit Migrationsursachen schon in den Herkunftsländern der MigrantInnen beseitigt werden könnten. Warum diese Sichtweise kurzsichtig und uninformiert ist, darüber schreibt Anne Fromm bei ZEIT Online.

Der Umgang des Hamburger SPD-Senats mit Flüchtlingen löst Proteste aus: Während die einen nach einer neuen Asylpolitik rufen, meinen die anderen „geltendes Recht“ um jeden Preis durchsetzen zu müssen. Seit Monaten protestieren Flüchtlinge der Gruppe „Lampedusa in Hamburg“ gegen die drohende Abschiebung. Seit vergangener Woche kontrolliert die Polizei gezielt Schwarze, die sie dieser Gruppe zurechnet. Dagegen wird in Hamburg protestiert, selbst Teile der Polizei, so die taz, sind nicht einverstanden, aber Innensenator Neumann und Bürgermeister Scholz bleiben hart. Warum nur?

Derzeit sitze ich übrigens endlich mal wieder an einem neuen Blogbeitrag, der aufgrund eines Wochenendes mit vielen FreundInnen aber erst in der kommenden Woche fertig werden wird. Stay tuned!

Links zum Wochenende #53

largest populations africa

Eine der vielen hilfreichen Infografiken von Afrographique.tumblr.com

Ethnographie und Open Government: Die Ethnologin Panthea Lee argumentiert für einen vermehrten Einsatz ethnographischer (qualitativer) Methoden in der Evaluierung von Open Government-Vorhaben, wozu bislang primär quantitative Verfahren eingesetzt werden. Lee zeigt, wie die Ergänzug mittels ethnographischer Methoden geeignet ist, die – ansonsten unsichtbaren – konkreten Erfahrungen Beteiligter und Betroffener sichtbar zu machen.

Infografiken, Infografiken… und noch mehr Infografiken über Afrika gibt es bei Afrographique, meiner Tumblr-Entdeckung der Woche.

Innenansicht von Mission 4636: Im Projekt „Mission 4636“ engagierte sich direkt im Anschluss an das Erdbeben auf Haiti im Januar 2010 ein Team Ehrenamtlicher, die fortlaufend Notruf-SMS übersetzen, bevor diese an Kartierungsdienste oder Nothelfer weitergeleitet werden. Da viele NothelferInnen kein Kreolisch sprachen, in dieser Sprache aber die meisten Nachrichten und Notrufe eingingen, war der Dienst für viele Menschen überlebenswichtig. Eine Ehrenamtliche hat über ihre Erfahrungen geschrieben.

Landrechte von Frauen sind vielerorts ein heikles Thema, etwa in Kenia, wo Frauen nach dem Tod ihrer Ehemänner oft Rechte an Besitz und Land verlieren.

Viele interaktive Ressourcen zu Gender und sozialen Bewegungen gibt es auf der neuen Website Gender and social movements.

„Nachhaltigkeit“ sollte mehr als ein inhaltsleeres Modeword sein, das alles oder nichts meint, bloggt Elizabeth Scharpf.

Was haben NGO-Angestellte mit PolizistInnen LehrerInnen gemeinsam? Ihre Berufe gehören zu den „10 most noble professions in the world“. Nicht ganz ernst nehmen.

Die Alternative Rohstoffwoche findet vom 12.-19.10.2013 statt. Die InitiatorInnen aus zivilgesellschaftlichen Organisationen wollen damit auf Missstände in der deutschen Rohstoffpolitik aufmerksam machen.

Eine Methodensammlung, hilfreich für Unterricht und Seminare, hat das Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen zusammengestellt.

Wer im der Entwicklungsforschung aktiv und/oder daran interessiert ist, ist eingeladen, einen Beitrag für das Symposium zu Entwicklungsforschung und Theorien des gesellschaftlichen Strukturwandels einzureichen, das am 23. und 24. Januar am Forum Internationale Wissenschaft (FIW) der Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn stattfinden wird.

Ein Seminar zum Thema „Studierende und Entwicklungszusammenarbeit“ veranstalten der World University Service (WUS) und die Friedrich Naumann Stiftung vom 8.-10.11.2013 in Berlin.