Afrika, Links
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Links zum Wochenende #40

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Städtische Landwirtschaft wird immer beliebter (Quelle: flickr, CameliaTWU)

Landwirtschaft in der Stadt: Klingt merkwürdig? Ist es aber gar nicht. Was hierzulande der Prinzessinengarten in Berlin sowie zahlreiche ähnliche Projekte in anderen Städten sind (z.B. die „essbare Stadt“ Andernach), gibt es auch anderswo auf der Welt. Zum Beispiel in Kenia, wo urban farming mittlerweile ein wichtiges Zusatzeinkommen für viele (oft in ihren Erstjobs gut verdienende) Menschen einbringt.

Mangel und Überfluss kennzeichnen die Welternährung, so die UN-Organisation für Landwirtschaft und Ernährung (FAO) in ihrem aktuellen Bericht. Weltweit wird zwar ausreichend Nahrung produziert, allerdings ist sie ungerecht verteilt. Mit schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen, denn 1,4 Milliarden übergewichtige Menschen stehen 848 Millionen Hungernden gegenüber. Beides hat schwerwiegende gesundheitliche Auswirkungen, einmal Herzkreislauf- und Stoffwechselerkrankungen, zum anderen sind v.a. Kinder von den Folgen von Mangelernährung betroffen, da dies ihre Entwicklung beeinträchtigt.

10 Gründe, eine Masterarbeit NICHT über sexuelle Gewalt in Kriegsgebieten zu schreiben: Marsha Henry, Dozentin für Gender, Development and Globalisation am Gender Institute der LSE (London) hat aufgeschrieben, was am Forschungsfokus auf sexuelle Gewalt problematisch ist. Die Lektüre dürfte auch für JournalistInnen und sonstige AutorInnen, die sich mit verwandten Themen befassen, bereichernd sein. Gerade die Afrika-Berichterstattung über die anhaltende Konfliktsituation in der DRC fokussiert sich oft auf die sexuelle Gewalt in den Konfliktgebieten und fällt dabei in Stereotype und Schwarzweißmalerei zurück.

Atomic Africa: Eine Dokumentation des WDR beleuchtet die Atompolitik afrikanischer Staaten, denn angesichts der engen Kapazitäten im Energiesektor setzen immer mehr Staaten auf Atomkraft. Eine Reine von AKWs sind in Planung und im Niger und Tansania wird der Uranabbau vorangetrieben (verbunden mit Landrechtskonflikten und Umweltschäden).

Die wachsende Relevanz sozialer Medien: Über die Dynamik, die durch Social Media befeuert werden kann, sind dieser Tage interessante Dinge zu lesen. Meine Haltung dazu dürfte regelmäßigen LeserInnen bekannt sein, nicht alle Menschen teilen meine Überzeugung jedoch.

  • Katastrophenhilfe in den Flutgebieten: Mittels Social Media, z.B. Facebook organisieren sich spontane ehrenamtliche HelferInnen in den betroffenen Gebieten. ZEIT Online berichtet.
  • Wenn die traditionellen Medien versagen: Die Proteste anlässlich der drohenden Bebauung des Gezi-Parkes in Istanbul wurden von den türkischen Medien verschwiegen, nur dank Social Media wie v.a. Twitter gingen unzähliche Bilder und Nachrichten um die Welt. Hier ein deutschsprachiger Bericht bei DW und hier eine frühe, ausführliche, spannend zu lesende Analyse (englisch) von Zeynep Tufekci, Dozentin an der University of North Carolina, Chapel Hill.
  • Wenn die Polizei versagt: Über Twitter und andere Soziale Medien konnten auch Nichtanwesende die Vorgänge rund um die Blockupy-Demonstration in Frankfurt am vergangenen Wochenende verfolgen. Politik und Polizei haben hier anscheinend massiv die Rechte der Demonstrierenden missachtet. Dank vieler anwesender JournalistInnen berichten die meisten Medien (inklusive der Sympathien für Linke sonst unverdächtigen FAZ) äußerst kritisch über die Ereignisse – auch dank der vielen übers Netz geteilten Nachrichten und Bilder. HR Online hat die Ereignisse samt folgender Pressekonferenz von Innenminister und Polizeipräsident zusammengefasst. Zynisch die Einschätzung vieler BeobachterInnen: Was in der Türkei derzeit als Protest gegen die autoritäre Staatsmacht von hiesigen PolitikerInnen gewürdigt wird, wird Demonstrierenden hierzulande mit Einkesselung und Provokation anscheinend verwehrt.

Anfahren gegen die Vorurteile: Ein kurzer Bericht über weibliche boda-Fahrerinnen (Motorradtaxis) in Uganda, die oft schief angeschaut werden – und gleichzeitig erleben, dass viele Menschen lieber mit einer Frau als einem Mann als Fahrer unterwegs sind, da Frauen als sicherere Fahrerinnen gelten.

AfrikaEcho unterstützen: AfrikaEcho hat sich im vergangenen Jahr zu einer der besten deutschsprachigen Afrika-Websites entwickelt. Um das Angebot zu erhalten und auszubauen werden Spenden gebeten. Bei Startnext gibt es mehr Informationen und die Möglichkeit, Unterstützung zu leisten (und interessante Dankeschöns dafür zu erhalten). Zunächst ist übrigens wichtig, dass die Startphase genügend UnterstützerInnen erhält, erst dann kann die Crowdfuning-Phase beginnen.

Neu im Blog: Ich habe einen Beitrag über den Einsatz des Improvisationstheaters in der Projektplanung geschrieben.

 

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