Neueste Artikel

Links zum Wochenende #92

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Aufforderung an die tansanischen WählerInnen, ihr Kreuz bei den Präsidentschaftswahlen zu machen (Quelle: lukemusicfactory.blogspot.com)

In Tansania wurde am vergangenen Wochenende gewählt. Alles Fakten dazu in diesem „Idiot’s guide“. Leider ist die Situation im Land des Updeno na Amani (Liebe und Frieden) derzeit angespannt. Sowohl auf dem Festland als auch auf Sansibar werfen die Oppositionskandidaten der Regierungspartei CCM Wahlfälschung vor. Die tansanische Wahlkommission NEC hat inzwischen CCM-Kandidat John Magufuli zum Sieger erklärt, Gegenkandidat Lowassa sieht sich als Sieger. Die sansibarischen Behörden haben die Wahlergebnisse inzwischen annulliert. Ausgang offen. Weiterlesen

Links zum Wochenende #91

Das am schnellsten wachsende Land der Erde ist … Äthiopien. Während „Äthiopien“ bei vielen immer noch die BBC-Bilder aus den 1980er Jahren hervorruft, könnte das Land inerhalb der nächsten drei Jahre zum Land mit dem weltweit höchsten Wirtschaftsswachstum werden – wie so oft leider auf Kosten bzw. unter Vernachlässigung ländlicher Regionen.

Die UN-Vollversammlung hat die SDGs aka 2030-Agenda verabschiedet. Duncan Green von Oxfam sieht die Agenda kritisch, wie viele andere Kommentierende aus der EZ-Szene. Positiver fällt die Einschätzung von Dr. Imme Scholz vom DIE aus. Ich selbst sehe sie auch vorsichtig optimistisch. Weiterlesen

Gut gemeint ist nicht gut gemacht. Zur Spendenbereitschaft in der Flüchtlingsarbeit

Gut gemeint ist nicht gleich gut gemacht. Das erleben zahlreiche Aktive gerade tagtäglich bei Projekten der Flüchtlingshilfe. Heute morgen hörte ich im Radio, dass eine Freiwillige in Hamburg Hausverbot in einer Erstaufnahmeeinrichtung erhalten hat.

Ohne die Hintergründe zu kennen, erinnerte mich das sehr an die Entwicklungszusammenarbeit, wo wir seit Jahren darüber diskutieren, ob dass viele gut gemeinte Initiativen oft mehr Schaden als Nutzen bringen. Viele Menschen kommen mit viel Engagement und Tatkraft zu ihren Projekten – aber manchmal kommt der Einzelfall „meines Projektes“ in Konflikt mit dem größeren Kontext einer Hilfsaktion. Weiterlesen

Die Umsetzung der Post-2015 Agenda beginnt… jetzt.

Heute beginnt in New York die 70. Generalversammlung der UN. Ihr folgt in der kommenden Woche vom 25.-27. September der UN-Gipfel zur Verabschiedung der Post-2015-Entwicklungsagenda. Willkommen im „Super-Entwicklungsjahr 2016“.

Seit 2012 liefen eine Vielzahl an Beratungen, Konsultationsprozessen, wurden ExpertInnenkomitees eingesetzt und tausende Seiten Konzeptpapiere geschrieben, um weltweit verbindliche Ziele für den sogenannten Post-2015-Prozess festzulegen. Dieser folgt den UN-Millenniumszielen (MDGs), mit denen die UN seit 2000 das Ziel, die weltweite Armut zu halbieren, verfolgten (das aber nur teilweise erreicht wurde). Weiterlesen

Links zum Wochenende #90

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So friedlich sieht die Welt von außen betrachtet aus. (Quelle: flickr, Judy van der Velden)


Fünf Fluchtetappen in Europa – Krautreporter zeigt Einblicke in die Balkan-Route

Notstand im Erstaufnahmelager – eine Reporterin des NDR hat sich in Hamburg-Harburg undercover unter ankommende Flüchtlinge begeben.

Fluchtursachen bekämpfen lautet dieser Tage ein beliebter Slogan. Nur wie? Weiterlesen

Die einen und die anderen – welchen Menschen sollen „wir“ helfen?

Über Facebook erreichte mich kürzlich ein verstörendes Bild (das ich hier nicht wiedergeben möchte, da ich es unsachlich finde): Oben mangelernährte schwarze Kinder, unten offensichtlich gut angezogene Frauen mit Kopftüchern, denen eine westlich aussehende Frau Wasserflaschen reicht. Vermutlich Flüchtlinge bei ihrer Ankunft in einer westeuropäischen Stadt.

„Sorry guys, we are too busy helping these…“ „Tut uns leid, aber wir haben leider alle Hände voll zu tun mit diesen…“ lautet der Text zum Bild. Er impliziert, dass Kinder (in „Afrika“) nun hungern müssen, weil vermeintlich wohlhabende Menschen als Flüchtlinge nach Europa kommen.
Eine Freundin fragte mich, was ich von dem Bild halte. Ich habe lange darüber nachgedacht – und weil es mich so lange beschäftigt hat, schreibe ich hier ein paar Zeilen darüber. Weiterlesen

Einstieg in den neuen FÖJ-Jahrgang

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Kennenlernen am ersten Tag

Letzte Woche begann für mich wieder ein neues FÖJ-Jahr. Die Hamburger FÖJ-lerInnen arbeiten bereits seit dem 1. August in ihren Einsatzstellen, aber für mich als Seminarteamerin beginnt der neue Jahrgang immer mit dem ersten Seminar in der Heide.

Eine Woche lang hieß es im idyllischen Jugendferienheim Sprötze, mitten in der Nordheide „Ankommen im FÖJ“. Neben viel Zeit zum untereinander Kennenlernen beschäftigten wir uns wie jedes Jahr auch mit nachhaltiger Entwicklung – was ist das eigentlich und was können wir dazu beitragen? Weiterlesen

Links zum Wochenende #89

Der Umgang unserer Gesellschaft mit Menschen, die aus welchen Gründen auch immer, ihre Heimat verlassen mussten, macht mich von Woche zu Woche betroffener. Heute morgen ist ein Brandsatz in eine von einer Mutter mit drei Kindern bewohnte Wohnung geworfen worden. In was für einem Land leben wir eigentlich?

Bei all der Polemik und Hetze wird immer wieder vergessen, dass die ganz große Mehrheit aller Menschen auf der Flucht in den jeweiligen Herkunftsregionen bleibt. Alleine zwei Millionen Syrer halten sich derzeit in der Türkei auf. Und in Deutschland soll kein Platz sein für schätzungsweise 800.000 Menschen, die insgesamt für 2015 als Flüchtlinge erwartet werden?

Neun von zehn Flüchtlingen leben in Entwicklungsländern – diese und weitere wichtige Fakten sind bei UNHCR nachzulesen (deutsch). Weiterlesen

Hoffentlich macht Til Schweiger nicht auch noch Entwicklungsprojekte in Syrien

Gastbeitrag von Dr. Tobias Denskus (@aidnography)

Die Einsendung des folgenden Gastbeitrages hat sich mit der gestrigen Talkshow von Sandra Maischberger überschnitten, in der Til Schweiger ankündigte, sein „Vorzeige-Flüchtlingsheim“ im Harz erst mittelfristig zu eröffnen, aber stattdessen ab kommender Woche eine Einrichtung in Osnabrück unterstützen zu wollen. Das berührt einen Kernpunkt des Gastbeitrages: Ursprünglich tolle Pläne lassen sich eben meist doch nicht im Handumdrehen umsetzen, wenn man erst einmal mit der praktischen Umsetzung begonnen hat. 

Über Til Schweigers Engagement für eine Flüchtlingsunterkunft wird gerade kontrovers diskutiert. Dass Prominente sich durch praktische (Hilfs)Projekte zu nationalen und internationalen Themen einbringen ist global kein neues Phänomen, aber der Ton der in der aktuellen Debatte vorherrscht macht eine sachlich Kritik schwierig, gerade wenn es um die ‚gute’ und ‚richtige’ Sache geht. Prominente ignorieren oft sachliche Kritik und glauben, durch finanziellen Status, Anwesenheit und mediale Aufmerksamkeit komplexe Probleme ‘lösen’ zu können für die Experten offenbar zu langsam, faul oder inkompetent sind.

Am Anfang steht dabei die gute Idee, beziehungsweise eine nach Bauchgefühl oder ‘gesundem Menschenverstand’ gut erscheinende Idee. Ob Oprah Winfreys Eliten-Akademie für Mädchen in Südafrika, Madonnas Waisen-Engagement in Malawi, Sean Penns humanitäre Aufbauarbeit in Haiti oder George Clooneys politische Lobbyarbeit in (Süd)Sudan, all diese Ideen sehen auf dem Papier erst mal ‘richtig’ aus und folgen der Mantra-haft wiederholten Logik, dass ‘irgendetwas’ zu tun immer besser ist als gar nichts zu tun. Weiterlesen

Links zum Wochenende #88

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Täglich sterben Menschen an der Grenze der Festung Europa. Zeit, dies zu ändern! (Quelle: flickr, user Rasande Tyskar)

Einen Flüchtling bei sich aufnehmen – darüber gibt es gerade viele Geschichten. Eine besonders schön geschriebene von Özlem Gezer bei SPON: „Heimat Fremdenzimmer“ über einen Syrer, der bei einem saarländischen Rentnerehepaar untergekommen ist.

Was einem syrischen Flüchting in Deutschland als Besonders auffällt

Warum die Flüchtlingswelle nicht zu stoppen ist – gutes Interview mit Dirk Messner, Leiter des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik. Weiterlesen