Der Umgang unserer Gesellschaft mit Menschen, die aus welchen Gründen auch immer, ihre Heimat verlassen mussten, macht mich von Woche zu Woche betroffener. Heute morgen ist ein Brandsatz in eine von einer Mutter mit drei Kindern bewohnte Wohnung geworfen worden. In was für einem Land leben wir eigentlich?
Bei all der Polemik und Hetze wird immer wieder vergessen, dass die ganz große Mehrheit aller Menschen auf der Flucht in den jeweiligen Herkunftsregionen bleibt. Alleine zwei Millionen Syrer halten sich derzeit in der Türkei auf. Und in Deutschland soll kein Platz sein für schätzungsweise 800.000 Menschen, die insgesamt für 2015 als Flüchtlinge erwartet werden?
Neun von zehn Flüchtlingen leben in Entwicklungsländern – diese und weitere wichtige Fakten sind bei UNHCR nachzulesen (deutsch).
Möglichkeiten, Flüchtlinge zu unterstützen, gibt es viele. Hier werden ein paar vorgestellt.
Am schlimmsten leiden die Kinder, hier ein Beitrag darüber, wie sehr der Krieg Alltag geworden ist für syrische Kinder.
Den Schleppern das Handwerk legen fordern PolitikerInnen derzeit sehr häufig. Doch Angebot und Nachfrage regeln hier den Markt. Und gäbe es legale Einreisemöglichkeiten anstatt Grenzzäune, würde dies das Geschäft rasch austrocknen. Über das Geschäft der Schlepper schreibt die faz.
Das „deutsche Lampedusa“, nennen die AutorInnen Amrai Coen und Henning Sußebach Passau, die Stadt, in der täglich hunderte Flüchtlinge über die Balkanroute ankommen. Eine packende Reportage.
1995 flohen quasi über Nacht 1,7 Millionen Menschen aus Ruanda ins benachbarte Zaire. Der Umgang mit den Flüchtlingen sollte denen, die heute in Europa entsprechende Verantwortung tragen, eine Lehre sein, schreibt Dominic Johnson in der taz.
Themenwechsel: Der Kakao wird knapp und die Schokolade daher teurer. Schuld daran sind, wie so oft, die Chinesen, so Marlies Uken bei ZEIT Online. Und die Industrie, die lange verschlafen hat, sich um faire Bezahlung der Produzierenden sowie transparente Lieferketten zu kümmern.
Lieber Swahili als Englisch: Was Sprachen lernen betrifft, sind TansanierInnen uns Deutschen oft voraus: Viele sprechen drei, vier oder mehr davon.
Matatu-Kunst: Ein schöner Beitrag über die kulturelle Bedeutung der kenianischen Matatu – Transportmittel für Menschen wie auch für Ideen.
Die Online-Plattform Experteers ist eine Antwort auf die Auswüchse des Voluntourism: InteressentInnen können sich dort registrieren und Einrichtungen, die Freiwillige suchen, können sie dann kontaktieren.
Veranstaltungshinweis: Die Zukunftstour 2015/2016 macht kommenden Freitag, den 4.9. in Hamburg halt. Es gibt Vorträge und eine Reihe interessanter Workshops.
Neu im Blog: Til Schweigers Vorstoß, sich in der Flüchtlingshilfe zu engagieren, sehen nicht alle enthusiastisch, so auch Gastautor Tobias Denskus: Hoffentlich macht Til Schweiger nicht auch noch Flüchtlingsprojekte in Syrien.