Kinder sind keine Touristenattraktion: Waisenhaus-Tourismus steht (zum Glück) immer stärker in der Kritik. Ob Waisenhäuser, die als Touristenattraktionen eingerichtet werden und als Ziele von Tagesausflügen von Pauschaltouristen dienen oder Einrichtungen, die mit ständig wechselnden Freiwilligen (die vorab zahlen, um ihren Freiwilligendienst verrichten zu dürfen), der Gedanke an einen verantwortungsvollen Umgang mit Kindern steht leider sehr oft im Hintergrund. Das ChildSafeNetwork hat sich dieses Themas in Kambodscha angenommen, hier ein kurzer Bericht in der Huffington Post.
Zusammenschluss, Partnerschaft, …? Die NGO-Szene diskutiert über eine interessantes Ereignis, dass diese Woche in England angekündigt wurde: Die NGO Merlin, spezialisiert auf Humanitäre Hilfe im Gesundheitsbereich, schließt sich Save the Children, einer der weltweit größten NGOs an. Ob es sich dabei um eine Fusion handelt (in der zugehörigen Meldung ist nicht die Rede von Merger, Fusion), wie auch auf Twitter gleich bemerkt wurde, wird nicht klar angekündigt – es sieht jedoch ganz danach aus. Durch die zukünftige Zusammenarbeit soll Merlins Expertise im Gesundheitsbereich zusammen mit Saves weltweiter Präsenz dafür sorgen, dass die Humanitäre Hilfe im Gesundheitswesen noch besser wird.
Wie die Journalistin Eliza Anyangwe schreibt, werden viele NGOs, egal welcher Größe, diesen Prozess aufmerksam verfolgen, gehört doch Merlin nicht gerade zu den sehr kleinen Organisationen. Ist dies der Beginn eines Konzentrationsprozesses in der zersplitterten NGO-Szene?
AfrikaEcho braucht Unterstützung. Damit es zukünftig ein deutschsprachiges Nachrichtenportal rund um Afrika geben kann, braucht AfrikaEcho unsere Unterstützung. Ich habe mit dem Gründer und Chefredakteur Peter Dörrie über sein Projekt gesprochen.
Fazit zu Dirk Niebels Entwicklungspolitik: Die Bundestagswahl ist zwar noch eine Weile hin, schon aber werden die ersten Bilanzen gezogen. Wie erwartet stellt VENRO, der Verband Entwicklungspolitik der deutschen Nichtregierungsorganisationen, Niebels BMZ ein überwiegend schlechtes Zeugnis aus (Pressemitteilung als PDF). Auch in einem Beitrag bei DRadio, in dem neben Ulrich Post von VENRO auch Dirk Messmer vom DIE, der Minister selbst sowie weitere Beteiligte zu Wort kommen, wird eine eher kritische Bilanz gezogen.
RCTs – Gold Standard oder Geldverschwendung? Vorab: Ganz so simpel ist die Diskussion sicher nicht. RCTs (Randomized, controlled trials, kontrollierte Zufallsexperimente) gehören derzeit zu den Lieblingsthemen internationaler Geber und Entwicklungsagenturen. Ob Kosten und Aufwand vertretbar und die Ergebnisse wirklich immer aussagekräftig sind, darüber wird herzlich gestritten diskutiert. In einem Beitrag für E+Z beschreiben Sabine Dinges und Sylvia Schweizer den pragmatischen Ansatz der GIZ: Ihr Einsatz macht in manchen Kontexten Sinn, nicht jedoch überall.
Ramadan im Sudan: Maha El-Sanousi hat für das 500 Words Magazine einen schönen Beitrag über das abendliche Fastenbrechen in Khartoum, Sudan, geschrieben. Beim Lesen kann man die von ihrer Großmutter zubereiteten Speisen förmlich riechen.
Der Partizipationsmythos: Bei der Otto Brenner-Stiftung ist eine neue Studie über die Nutzung von Social Media durch Verbände und Parteien erschienen. Fazit: Das Potenzial der Partizipation von Social Media wird von Verbänden und Parteien weitgehend ignoriert, stattdessen werden die entsprechenden Kanäle in Einwegmanier zum Verbreiten von eigenen Positionen genutzt.