Auf dem Rücken der Roma: Es ist Wahlkampf und Innenminister Friedrich meint wohl auch deswegen, die rassistische Keule auspacken zu müssen. Damit springt er auf den seit einigen Wochen wieder rasch fahrenden Zug der Anti-Roma-Rhetorik auf. In der taz erklärt Norbert Mappes-Niediek, was es mit einigen der gängigsten Vorurteile auf sich hat. Außerdem schildert eine Romni ihren schwierigen Alltag in Hamburg. Wäre schön, wenn sich die Diskussion endlich versachlichen würde.
Wahlen in Kenia: Die Wahlen in Kenia waren in dieser Woche Schwerpunkt der Afrikaberichterstattung. Über Twitter konnten die Ereignisse live verfolgt werden (#kenyadecides), was sehr spannend war. Viele KenianerInnen posteten Bilder der teils hunderte Meter langen Schlangen vor den Wahllokalen. Der Wahltag verlief überwiegend friedlich bis auf mehrere Anschläge in Mombasa, bei denen 19 Menschen getötet wurden. Die von vielen Medien befürchtete Welle der Gewalt blieb jedoch aus. Seit Mitte der Woche werden allerdings infolge technischer Probleme bei der noch andauernden Auszählung immer mehr kritische Stimmen laut. Bislang führt Uhuru Kenyatta vor Raina Odinga im Rennen um die Präsidentschaft (hier die Übersicht der offiziellen Wahlergebnisse), derzeit sieht es so aus, als käme es zu einer Stichwahl im April. Vereinzelt fällt der Vorwurf der Wahlfälschung und die kommenden Tage dürfen nochmals spannend werden. AfrikaEcho betreibt weiterhin seinen Live-Ticker, derzeit beste deutschsprachige Quelle für aktuelle Updates zum Thema. Nachrichten. Kleine Geschichte am Rande: Zum ersten Mal hat eine Maasai-Frau den Einzug ins Parlament geschafft und sich damit gegen den Widerstand vieler Ältester durchgesetzt.
Schlechte Schokolade? Nein Danke! In der Schweiz ist eine neue Kampagne gestartet. Mit „Stop Bad Chocolate“ möchte die „Erklärung von Bern“ darauf aufmerksam machen, dass die berühmte Schweizer Schokolade leider viel zu oft aus Kakao besteht, der unter ausbeuterischen Bedingungen produziert wurde; Kinderarbeit und niedrigste Löhne inklusive.
Transparenz in der Entwicklungszusammenarbeit: Netzpolitik.org berichtet über das Projekt „offene- entwicklungshilfe.de„, das visualisiert, welche Gelder für welche Zwecke im deutschen EZ-Sektor ausgegeben werden.
Albinos in Tansania: Kate Bomani ärgert sich über die mediale Darstellung von Albinismus in Tansania.
Deutsche Unterdrückungshilfe: Peter Dörrie kritisiert die Vergabepraxis deutscher Budgethilfe, da sie in Ländern wie Burkina Faso, Ruanda, Mali und Äthiopien den autoritären Regimes helfe, ihre Macht zu festigen.
What happened in Luvungi? Die Schlagzeilen, wonach der Osten der Demokratischen Republik Kongo die „Vergewaltigungshauptstadt der Welt“ (rape capital of the world) sei, hält sich hartnäckig, doch was ist dran? Laura Heaton hat wiederholt das Dorf Luvungi besucht, das 2010 Schauplatz einer Massenvergewaltigung gewesen ist. Oder vielleicht doch nicht? Der Artikel wirft einmal mehr die Frage danach auf, inwieweit Medien und Hilfsorganisationen zu einer Verzerrung der Realität beitragen, um ihre Ziele (Aufmerksamkeit und Spenden- bzw. Gebergelder) zu erreichen. [edit] Jason Stearns hat die Autorin interviewt und sie u.a. zu den Vorwürfen, die betroffenen Hilfsorganisationen in Bezug auf ihren Artikel erhoben haben, befragt.
hiidunia.com Development Directory: Jede Menge Online-Ressourcen hat hiidunia.com im Development Directory zusammengestellt, darunter eine ellenlange Liste mit spannenden Blogs sowie vielen Empfehlungen für Twitter-Accounts.
Neu im Blog: In der vergangenen Woche gab es einen Gastbeitrag von Anna Astenden zum Thema Jugendpartizipation, außerdem habe ich einige Ergebnisse einer Recherche zum Thema Kinder und Jugendliche und Internet zusammengestellt.