Vergangenen Montag war Tag der offenen Tür des Hamburger interkulturellen Frauenwirtschaftszentrums, von dessen Existenz ich erst vor Kurzem erfahren habe. Angelockt hat mich vor allem der Begriff „interkulturell“, aber mich hat auch neugierig gemacht, das Angebot des Zentrums kennenzulernen, denn als Freiberuflerin, die derzeit viel im Home Office und virtuell arbeite suche ich nach Kontakten und Gelegenheiten, mich mit anderen im real life auszutauschen.
Das Team des Zentrums hat sich sehr ins Zeug gelegt, um einen angenehmen Tag mit abwechslungsreichem Programm zu organisieren, der mir Lust gemacht hat, einmal an einer der Veranstaltungen, die vom Zentrum organisiert werden, teilzunehmen. Ziel des Zentrums ist es, Gründerinnen und Unternehmerinnen zu fördern und sie miteinander in Kontakt zubringen, wobei auf kulturelle sowie Branchenvielfalt Wert gelegt wird.
Nach einer Einführung in das Angebot das Zentrums durch Christine Laufert hörte ich mir einen kurzweiligen Vortrag der Journalistinnen Carola Kleinschmidt und Anne Otto zum Thema „Ist mein Kopf noch im Büro“ an. Fazit war: Öfter mal durchatmen, das ist die beste kurzfristige Technik gegen Stress. Total einfach, sehr effektiv, aber nicht immer gelingt es, sich im Ernstfall daran zu erinnern. Daher dieses Foto als virtuellen Knoten im Taschentuch:
Der Vortrag, kurz zusammengefasst: Wer sich dauerhaft gestresst fühlt und immer denkt „Nächsten Monat wird’s besser“ belügt sich meist. Daher ist es wichtig, auch im stressigsten Alltag – egal, ob dieser Stress durch Familie, Beruf oder sonstige Faktoren ausgelöst wird – immer wieder in Kontakt mit sich selbst zu kommen.
Interessant waren die Strategien der Teilnehmerinnen, die u.a. beinhalteten „sich rumzutreiben“, sprich einfach drauflos zu gehen und zu schauen, wohin es eine verschlägt oder auf dem Nachhauseweg einen Tee trinken und im Zweifelsfall 15 Minuten später, dann aber entspannter, zu Hause beim wartenden Sohn zu sein.
In ihrem Vortrag „Interkulturelle Kompetenzen für das tägliche Business“ präsentierte Lioubov Kuchenbecker einige Grundlagen der interkulturellen Kommunikation wie das Eisbergmodell, das anschaulich verdeutlicht, wie wenig wir den unsere Kommunikation beeinflussenden Merkmalen bewusst sind. Auch das immer wieder einfach und prägnant:
Zum Schluss nahm ich an einem „Workshop der Visionen“ teil, Thema: „Hamburgs Tor zur Welt – Interkulturelle Verständigung entscheidet den Wettbewerb von morgen“. Darin setzten wir uns mit der Frage auseinander, wozu gerade Unternehmen und Unternehmerinnen interkulturelle Kommunikation „brauchen“ und wie dieses Angebot (wirtschaftlich) Sinn macht. Kaum jemand wird bestreiten, dass die Globalisierung uns vor vielfältige neue Herausforderungen stellt, was aber die Konsequenzen auf ein Miteinander verschiedenster Gruppen von MitarbeiterInnen, KundInnen, Lieferantinnen, etc. sind, darüber herrscht nicht unbedingt Einigkeit – doch gerade hier ist eine verstärkte Sensibilisierung für interkulturelle Verständigung sowie konkrete Angebote für Auf- und Ausbau von interkultureller Kompetenz wichtig.