AfrikaEcho hat den Anspruch, „die beste Quelle für Nachrichten aus und über Afrika“ zu sein. Die Website ist im Frühjahr 2012 gestartet und nachdem das Projekt gut angenommen wurde, will Gründer und Chefredakteur Peter Dörrie es nun zu einem professionellen journalistischen Angebot ausbauen. Die notwendigen 15.000 Euro möchte er per Crowdfunding sammeln – hier das Projekt AfrikaEcho bei Startnext, wo es interessante Dankeschöns gibt, in Abhängigkeit von der Höhe der Spende – vom Halbjahresabo bis zu einem Sitz im Beitrag. Einfach mal klicken und schauen!
Ich unterstütze AfrikaEcho gerne, weil ich die Berichterstattung immer super fand und weil ich mich freuen würde, weiterhin ein gutes deutschsprachiges Portal für Nachrichten aus und über Afrika zu haben, in dem nicht nur die üblichen Katastrophenmeldungen auftauchen, die es auch in die Tagesschau schaffen. Im Folgenden hat Peter Dörrie einige Fragen zu seinem Projekt beantwortet.
Was ist Deine Motivation gewesen, AfrikaEcho zu starten?
P.D.: Ich habe mich letztes Jahr als freier Journalist in Burkina Faso selbstständig gemacht. Das war genau während der Krise im Nachbarland Mali und auch im Rest der Region sind viele wichtige Dinge passiert. Trotzdem habe ich praktisch keine Redaktion in Deutschland gefunden, die an meinen Artikeln interessiert gewesen wäre. Am Ende habe ich fast ausschließlich für englische Medien gearbeitet. Die Berichterstattung über Afrika in Deutschland war und ist oberflächlich und oft einfach schlecht. Irgendwann dachte ich mir „das geht auch besser und es gibt auch Leute, die wollen das lesen“.
Welche Erfahrungen nimmst Du aus dem ersten Jahr mit in die nächste Phase?
P.D.: Täglich über einen ganzen Kontinent zu berichten ist sehr viel Arbeit. Alleine ist es praktisch unmöglich, denn man kann nicht über alle Themen und alle Länder gut informiert sein. Außerdem muss sich auch jemand um die technischen und organisatorischen Dinge kümmern, das braucht Zeit. Zeit muss irgendwie finanziert werden und das ist im Internet nicht einfach.
Wie groß ist das Team? Und wie werdet Ihr arbeiten, also z.B. Recherche vor Ort, Agenturen oder freie MitarbeiterInnen vor Ort?
P.D.: Bisher haben immer so um die fünf Leute in wechselnder Zusammensetzung an AfrikaEcho mitgearbeitet. Ich habe als einziger „hauptberuflich“ AfrikaEcho gestaltet, die anderen haben als freie MitarbeiterInnen Artikel beigesteuert. Wenn das Crowdfunding gelingt, möchte ich eine Halbtagskraft einstellen. Wir beide werden dann die Redaktion bilden und einen großen Teil der Artikel schreiben. Themen, die wir nicht selber abdecken können, sollen weiterhin von freien MitarbeiterInnen bearbeitet werden.
Darum werden die Artikel auch unterschiedlich entstehen. Einerseits werden wir viel mit Aggregation arbeiten, also vorhandene Informationen zusammensuchen, aufbereiten, in ihren Kontext setzen und dann in einen eigenen Artikel verarbeiten – natürlich mit Links zu den Quellen. Freie MitarbeiterInnen werden aber vor allem von vor Ort und mit eigenen Recherchen berichten.
Agenturen können wir uns nicht leisten – es gibt aber sowieso nur wenige Agenturen, die anspruchsvoll aus Afrika berichten.
Wer sich mit größeren Beträgen am Crowdfunding beteiligt, kann Wunschthemen bearbeiten lassen – wird es weitere Möglichkeiten für LeserInnen und Interessierte geben, sich zu beteiligen oder Feedback zu geben?
P.D.: Die Idee, die LeserInnen eigene Schwerpunkte setzen zu lassen, finde ich eine der wertvollsten, die aus dem ganzen Projekt bisher entstanden ist. Wir werden also mit Sicherheit auch nach dem Crowdfunding anbieten, auf die Schwerpunkte unser Berichterstattung Einfluss zu nehmen – auf die Themen, wohlgemerkt und nicht auf den Inhalt. Außerdem werden wir immer auch eigene Schwerpunkte setzen, die sonst vielleicht unter den Tisch fallen würden. Allerdings werden Wunsch-Artikel und Wunsch-Dossiers nach dem Crowdfunding wohl teurer werden, am besten sollte sich jede/r Interessierte jetzt noch seinen Artikelwunsch sichern.
Feedback ist mir immer sehr wichtig. Ich finde es super, wenn sich jemand die Zeit nimmt, mir eine Email (info [at] afrikaecho.de) oder Nachricht auf Facebook zuschicken, egal, ob das Feedback positiv oder negativ ist. AfrikaEcho wird nach dem Crowdfunding auch einen Beirat bekommen, einen kleinen Kreis an Personen, der das Projekt dauerhaft begleiten und beraten wird. Die meisten Mitglieder des Beirats werde ich selber aussuchen, aber wenn jemand von AfrikaEcho wirklich begeistert ist und unsere Entwicklung langfristig mit guten Ratschlägen begleiten möchte, der kann sich durch das Crowdfunding auch in den Beirat „einkaufen“.
Hier nochmal der Link zur Crowdfunding-Seite von AfrikaEcho bei Startnext.
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