Private Stiftungen als Akteure in der EZ: Das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE) hat eine Studie über das Engagement privater Stiftungen in der Entwicklungszusammenarbeit mit Tansania erstellt (Private Foundations and Development Cooperation. Insights from Tanzania). Eine deutsche Zusammenfassung gibt es bei epo. Die ForscherInnen fanden u.a. heraus, dass StakeholderInnen vor Ort i.d.R. keine Unterschiede zwischen Stiftungen und Nichtregierungsorganisationen wahrnehmen, was daran liegen mag, dass beide Institutionen ähnlich auftreten und oft auch vergleichbare Programme durchführen. Stiftungen werden dabei allerdings eher als innovationsfördernd beschrieben. Oft finanzieren Stiftungen Pilotprojekte, die im Erfolgsfall dann von anderen Akteuren der EZ übernommen und ausgeweitet werden.
Skalieren statt Pilotieren lautet das Fazit von Joana Breidenbach vom betterplace lab, nach ihrer Teilnahme am Mobile for Good Summit in London. Organisiert von der Vodafone Stiftung wurden dort best practices aus für die Nutzung von mobiler Technologie in der EZ vorgestellt, darunter das bekannte kenianische Bezahlsystem M-Pesa oder ein SMS-basiertes System, mit Hilfe dessen Menschen in Nigeria feststellen können, ob das von ihnen gekaufte Medikament echt oder eine Fälschung ist. Diskutiert wurde auch die zentrale Herausforderung im Bereich der mobilen Anwendungen, nämlich, dass es inzwischen zwar unzählige Pilotvorhaben gibt, aber kaum solche, die skaliert werden (können), also auf den Markt und zu den Nutzerinnen gelangen. Lesenswert, interaktiv ansprechend gestaltet und mit vielen Fallstudien gespickt ist übrigens auch der von betterplace.lab herausgegebene Trendreport, der der Frage nachgeht, wie das Internet und digitale Medien den sozialen Sektor verändern.
Neue Afrikainitiative: Das BMZ hat zusammen mit der Stiftung Partnerschaft mit Afrika e.V. eine dreijährige Afrikainitiative gestartet, die sich der Partnerschaft Deutschlands mit den afrikanischen Ländern widmen wird. Ziel ist es, die Vorurteile abzubauen, die viele Beteiligte über die jeweils „anderen“ haben. Insbesondere die Zivilgesellschaft soll sich hier einbringen und in sieben Teilbereichen. Hier die Meldung des BMZ und hier die Seite der Stiftung Partnerschaft mit Afrika. Einige Fotos gibt es z.B. auf der Facebook-Seite von Dunia Duara. (Nicht verkneifen kann ich mir an dieser Stelle allerdings die Bemerkung, wonach das Ziel zwar löblich ist, die Umsetzung aber noch etwas verfeinert werden sollte: Von „der deutschen und der afrikanischen Gesellschaft“ zu sprechen, wie es die Stiftung auf ihrer Seite tut, befördert eher die Stereotypisierung, als sie aufzubrechen). Eine kritische Nachlese der Auftaktveranstaltung gibt es bei Eurfrika.
Wahl in Ghana: Vergangene Woche wurde in Ghana gewählt. Der alte Präsident ist auch der Neue: John Dramani Mahama wurde knapp im Amt bestätigt. Einekurze Meldung dazu bei DW Online. Internationale WahlbeobachterInnen beschrieben die Wahlen als fair und transparent. Interessant: die Wahlbeteiligung lag bei 80%.
Wahl in Kenia: Voraussichtlich am 4. März 2013 finden in Kenia Parlaments- und Präsidentenwahlen statt. Über den aktuellen Kontext berichten Anne-Christine Lerch und Iris Karanja vom Büro der Konrad Adenauer-Stiftung (KAS) in Nairobi. Viele Fragen sind noch offen – beim Wahltermin angefangen bis hin zur neuen Verfassung, durch die ein neues, dezentrales Regierungssystem in Kraft treten wird, mit dem selbst viele Kandidaten sich noch kaum auskennen. Der Beitrag stellt außerdem die wichtigsten Bewerber um das Amt des Präsidenten vor (nebst deren Websites), darunter Premierminister Raila Odinga (Partei ODM), der sich 2007 um den Wahlsieg vom Präsidenten Mwai Kibaki betrogen sah, Vizepräsident Kalonzo Musyoka (Wiper Democractic Movement), Uhuru Kenyatta, Finanzminister und Sohn des ersten kenianischen Präsidenten Jomo Kenyatta (TNA) und William Ruto, früherer Minister und Abgeordneter. Die Teilnahme Rutos und Kenyatta muss noch gerichtlich überprüft werden, da beide im Zusammenhang mit den Unruhen nach den Wahlen von 2007 wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor dem internationalen Strafgerichtshof angeklagt wurden.
Erneuter Putsch in Mali: Zum zweiten Mal in diesem Jahr gab es einen Putsch in Mali. Ministerpräsident Cheikh Modibo Diarra wurde von der Militärjunta, die ihn vor wenigen Monaten eingesetzt hatte, wieder abgesetzt. Mali scheint also nicht zur Ruhe zu kommen. Nachrichten zum aktuellen Putsch mit Audiobeiträgen gibt es bei DRadio. Auch bei AfrikaEcho gibt es die gewohnt gute Berichterstattung zum Thema, hier ein Beitrag über den neuen Premierminister Diango Sissoko, der Diarra ersetzt. In den KAS-Auslandsinformationen 12/2012 analysiert Dr. Bakary Sambe „Die Krise in Mali“ unter Einbettung in ihren regionalen Kontext. Und auch die Friedrich Ebert-Stiftung (FES) hat dazu eine aktuelle Publikation über „Die Krise im Norden Malis“ herausgegeben, Autoren Barbara Rocksloh-Papendieck und Henner Papendieck (PDF).
Teilen statt wegwerfen heißt es bei dem neuen Online-Angebot foodsharing. Statt Lebensmittel wegzuwerfen, die man selbst nicht mehr verwerten kann, kann man hier Menschen aus der näheren Umgebung finden, die diese abnehmen – oder aber selbst nach Angeboten suchen. Ein hoffentlich nützliches Werkzeug, das hilft, die alltägliche Lebensmittelverschwendung vor allem auch durch Privathaushalte ein wenig einzudämmen.
Neu im Blog: Zwei neue Beiträge gibt es im Blog: Meine Besprechung des Buches „Arme Roma, Böse Zigeuner“ von Norbert Mappes-Niediek und meine Nachlese der arte-Dokumentation „Im Dickicht der Spendenindustrie“.
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