Zumeist nur als Randnotiz taucht in diesen Tagen in deutschsprachigen die Meldung auf, dass die Gewalt im Osten der Demokratischen Republik Kongo (DRC) wieder aufflammt (wobei sie seit Mitte der 1990er Jahre eigentlich nie zu Ende war). Gestern haben Rebellen der Gruppe M23 (Bewegung 23. März) die Stadt Goma eingenommen, Hauptstadt der Provinz Nord-Kivu und Grenzstadt zum Nachbarland Ruanda.
Deutschsprachige Quellen
Vor Ort sind die Journalistinnen Simone Schlindwein und Andrea Böhm. Simone Schlindwein berichtet für die taz (hier über die jüngsten Ereignisse in Goma) und informiert derzeit viel via Twitter @schlindweinsim (meist auf Englisch). Andrea Böhm bloggt aus Süd-Kivu und hat analysiert „Wie man Rebellentum zum Geschäftsmodell macht„.
In einer gestrigen Sitzung hat der UN-Sicherheitsrat Sanktionen gegen Anführer der M23 verhängt. Mehrere westlicher PolitikerInnen fordern auch, das Mandat der UN-Friedenstruppe MONUSCO zu ändern. Die Blauhelme hatten die kongolesische Armee im verloren gegangenen Kampf mit der M23 nicht unterstützt, da dies ihr Mandat nicht zulasse. Dominic Johnson kommentiert in der taz, dass dies sogar eine Chance für die DRC sein könnte, da dies ein Anzeichen dafür sein könnte, dass die internationale Gemeinschaft die Regierung Kabila nicht länger unterstützen wird, die es in vielen Jahren nicht geschafft hat, den Ostkongo zu befrieden.
Internationale Quellen
Twitter ist derzeit eine der besten Informationsquellen; hier berichten JournalistInnen, die vor Ort in Ostkongo sind, Nachrichtenportale schicken Updates und ExpertInnen und Interessierte teilen Analysen und Neuigkeiten.
Rachel Strohm hat eine Übersicht mit Quellen (meist englischsprachig) zusammengestellt, die auch aktualisiert wird, inklusive Link zur Website der M23 und mit vielen Personen, denen es sich lohnt, auf Twitter zu folgen.
Jason K. Stearns‚ Congo Siasa hat eine Übersicht der Ereignisse seit 11. November aufgelistet.
BBC Africa hat gute Analysen und Hintergründe, u.a. über die Bedeutung Gomas und eine kurze Übersicht über zentrale Fragen im Kongo-Konflikt. Auch der Guardian hat eine gute Übersicht mit Nachrichten und Analysen zum Thema.
In einem Beitrag für Time beleuchtet Alex Perry die Rolle Ruandas und Ugandas in dem Konflikt.
Und bei African Arguments gibt es eine lesenswerte Analyse von Michael Deibert, der auf die Hintergründe der aktuellen Ereignisse eingeht.
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