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Heute ist Welt-Malaria-Tag

Quelle: S. Jähnichen, http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Malaria_distribution_%28de%29.png?uselang=de

Malaria – in unseren Breiten glücklicherweise nicht (mehr) verbreitet – gehört weltweit zu den häufigsten Todesursachen von Kleinkindern. In 106 Ländern ist Malaria endemisch. Laut UNICEF stirbt alle 30 Sekunden ein Kind daran, pro Jahr sterben 1 Million Menschen, meist Kinder, an Malaria.

Am stärksten betroffen sind afrikanische Länder, wo 90% der weltweiten Infektionen auftreten und ein Fünftel der Todesfälle von Kindern auf Malaria zurückgehen.

Malaria ist heilbar – noch besser: Vorsorge!

Die durch die Stechmückenart Anopheles übertragene Malaria ist, im Gegensatz zu anderen Krankheiten, heilbar, zudem lässt sich im Prinzip zumindest, gut vorsorgen. Wer aus Europa in Malaria-Gebiete reist, packt Medikamente zur Prophylaxe, Mückenschutzmittel und ggfs sogar ein Moskitonetz ein.

In Entwicklungsländern ist die Prävention mit imprägnierten Moskinonetzen derzeit die am meisten propagierte Methode. Bis zu 20% der Todesfälle lassen sich dadurch verhindern, dass vor allem Schwangere, Kleinkinder aber im Idealfall alle Menschen, die in Malariagebieten leben, unter imprägnierten Mückennetzen schlafen. Solche Netze kosten jedoch Geld – wenn auch wenig – das nicht jedeR übrig hat.

Es werden zwar im Rahmen von Vorsorgeprogrammen inzwischen sehr viele Netze verteilt, allerdings wachsen Haushalte, Netze gehen kaputt, die Imprägnierung ist irgendwann rausgewaschen und – altbekanntes Problem von Gesundheitsaufklärung weltweit – nicht jedeR hält sich an empfohlene Maßnahmen zum Schutz der eigenen Gesundheit. Wissen führt nicht automatisch zu Handeln, was zutiefst menschlich ist.

Dazu kommt, dass die Basisgesundheitsversorgung in vielen Ländern und vor allem in ländlichen Gebieten, sehr schlecht ist, so dass im Fall einer Infektion medizinische Notfallbehandlung oft spät oder gar nicht erfolgt oder Diagnoseinstrumente und/oder Medikamente nicht immer ausreichend verfügbar sind.

Dem globalen Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria zufolge verursachen die vielen Malariaerkrankungen alleine in afrikanischen Ländern einen jährlichen wirtschaftlichen Schaden in Höhe von 12 Mrd. US$

Erfolge im Kampf gegen die Malaria

Obwohl immer noch (viel zu viele) Kinder und Erwachsene an Malaria erkranken und sterben, zeigen die letzten Jahre langsame aber stetigen Erfolge im Kampf gegen die Malaria.

Laut WHO World Malaria Report 2010 sind die für Malariabekämpfung bereitgestellten Mittel bis 2010 stetig gestiegen, auch wenn ab dann eine Stagnation eintrat.

Rund 290 Millionen imprägnierter Netze sollen bis Ende 2010 in afrikanischen Ländern verteilt worden sein, im gleichen Jahr besaßen geschätzt 42% der Haushalte in diesen Ländern mindestens ein Netz und 35% aller Kinder unter 5 Jahren schliefen regelmäßig unter einem solchen (Quelle: WHO, Kurzfassung des World Malaria Report 2010, Link siehe unten).

Weiterhin gibt es Fortschritte bei Diagnose und Behandlung der Krankheit, auf die ich hier nicht im Einzelnen eingehe.

Und schließlich gehört zur effektiven Bekämpfung der Malaria auch die Bekämpfung des Überträgers, z.B. durch Umweltmaßnahmen wie das Trockenlegen von Gewässern oder das Versprühen von Insektiziden.

Hierbei muss wiederum zwischen Gefährdung durch Malaria und Gefährdung durch Umweltgifte abgewägt werden, denn seit 2006 empfiehlt die WHO den Gebrauch von DDT für entsprechende Maßnahmen gegen Malaria, ein Mittel, das seit den 1970ern in den meisten Industriestaaten verboten ist, aber als besonders wirksam in der großflächigen Bekämpfung von Mücken gilt.

Mehr zum Thema:

Roll Back Malaria, World Malaria Day 2012

10 Facts on Malaria, WHO

Malaria, Informationen des Robert Koch Institutes

Malaria, reisemedizinische Informationen

engl. Kurzzusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse des World Malaria Report 2010 der WHO als PDF

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