Großoffensive in Somalia: Vergangenes Wochenende übernahmen kenianische und somalische Streitkräfte im Zuge einer Großoffensive die Kontrolle über die Hafenstadt Kismayo. Diese war bisher ein wichtiger Stützpunkt der Al-Shabab-Miliz, die nun „geschlagen aber nicht besiegt“ sind, wie AfrikaEcho schreibt.
Passend hierzu: „Warum das Gerede von Afrikas „Krieg gegen den Terror“ so gefährlich ist“. Neben Somalia sind die Ereignisse in Mali, Nigeria und Kenia derzeit oft in den Schlagzeilen. In Mali hat die islamistische Gruppe Ansar Dine die Herrschaft im Norden des Landes übernommen, in Nigeria verübt Boko Haram seit Monaten immer wieder Anschläge und auch in Mombasa, Kenia, kam es vor Kurzem zu mehrtägigen gewalttätigen Ausschreitungen. Andrea Böhm ordnet die Ereignisse ein und erklärt, warum hier nicht undifferenziert von „Terror“, bzw. „Krieg gegen den Terror“ gesprochen werden sollte.
Die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Traumata: Die südafrikanische Wahrheits- und Versöhnungskommission, die sich mit den Verbrechen aus der Zeit der Apartheid beschäftigte, gilt als international vorbildliches Modell zur Bearbeitung gesellschaftlicher Traumata. Im neuen Verfassungsentwurf Simbabwes, über den im kommenden Jahr abgestimmt werden soll, wird auch die Einrichtung einer solchen Kommission angeregt, allerdings ist die regierende Partei ZANU-PF dagegen. Warum, und unter welchen Bedingungen solche Modelle erfolgreich sein können, darüber schreibt der Ethnologe David Moore bei E + Z.
Offene Entwicklungshilfe: Anfang dieser Woche ging Offene Entwicklungshilfe online, eine Website, die Daten rund um die deutsche Entwicklungszusammenarbeit sichtbar macht, etwa, welche Länder oder welche Sektoren in den Jahren wie viel Förderung erhielten. Ein wichtiges Instrument für mehr Transparenz, umgesetzt von der Open Knowledge Foundation, die übrigens auch um Feedback bittet, um das Angebot weiter verbessern zu können.
Informationsmaschine: Eine weitere neue Informationsseite ist die Informationsmaschine, eine Suchmaschine rund um Globales Lernen und die entwicklungspolitische Bildungsarbeit.
Guardian Africa Network: Die englische Tageszeitung Guardian hat ein neues Online-Angebot: Im Guardian Africa Network sind Artikel und Blogs aus und über Afrika gebündelt; regelmäßiges Anschauen lohnt sich sicher.
Ein Veranstaltungshinweis: Eine Diskussionsveranstaltung zu „Mehr Geschlechtergerechtigkeit? Zur Frauenquote in Afrika“ findet am Donnerstag, den 11. Oktober in Berlin statt. Dr. Antonie Katharina Nord wird mit Rita Schäfer diskutieren, moderiert von Eva Range. Kürzlich hatte ich Nords Publikation zu diesem Thema hier vorgestellt. Hier das PDF mit der Ankündigung.
Zum Schluss noch ein Filmtipp: Süßes Gift beleuchtet kritisch die Entwicklungszusammenarbeit mit Mali, Kenia und Tansania. Der Film hatte vergangenen Sonntag Premiere beim Hamburger Filmfestival und läuft ab 8. November in den Kinos an. Der Titel und auch die Zusammenfassung klingen recht kritisch, daher: schon mal vormerken.