Neueste Artikel

Neue Wege

Seit etwas über sieben Jahren war ich nun hauptberuflich selbständig. Dabei hatte ich das Vergnügen, viele interessante Klient/innen kennenzulernen und mit ihnen zusammen an spannenden Projekten zu arbeiten.

Anfänglich lag mein Schwerpunkt auf der Entwicklungszusammenarbeit (EZ). Da ich bereits vor meiner Selbständigkeit als Referentin des Globalen Lernens im Netzwerk Bildung trifft Entwicklung (BtE) tätig war, kamen recht bald weitere Bildungsprojekte dazu, u.a. im Rahmen des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ). Dadurch hat sich mit der Zeit mein inhaltlicher Fokus hin zu Umweltbildung und der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) verschoben.

Ein Ergebnis dieser Entwicklung ist meine Materialsammlung für Lehrkräfte, die in Kürze im BVK Verlag erscheinen wird.

Ein weiteres Ergebnis ist, dass ich seit dem 1.10. eine Stelle als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Umweltkommunikation der Leuphana Universität Lüneburg habe. Im Projekt ReZeitKon (Zeit-Rebound, Zeitwohlstand und nachhaltiger Konsum) forsche ich nun zu Zeitwohlstand und nachhaltigem Konsum bei Schüler/innen.

Hier laufen einige Fäden zusammen, die ich in den letzten Jahren zu knüpfen begonnen habe und ich freue mich sehr, nun einen neuen inhaltlichen Schwerpunkt setzen zu können.

Derzeit plane ich, meine Selbständigkeit nebenberuflich fortzuführen. Bis Ende 2018 werde ich mich zunächst der Einarbeitung in meine neue Tätigkeit widmen. Ab Frühjahr 2019 möchte ich, soweit es meine zeitlichen Kapazitäten zulassen auch wieder Aufträge in den Bereichen Drittmittelberatung und Bildungsarbeit annehmen. Für neue Anfragen, Ideen und weitere Zuschriften ist mein Postfach immer offen.

Wer im Glashaus sitzt… … ein paar Gedanken zu #Oxfamgate

Seit gut einer Woche wird über „#Oxfamgate“ (siehe umfassende Bibliographie von Tobias Denskus) diskutiert; inzwischen sind auch Fälle aus anderen Organisationen wie Ärzte ohne Grenzen und dem IRC bekannt geworden. Heute ging dann Plan International Niederlande an die Öffentlichkeit.

Vermutlich werden weitere Fälle folgen. Und ganz neu ist das Thema Machtmissbrauch und Hilfsorganisationen auch nicht. Seit Jahren gibt es immer wieder Fälle, bei denen UN-Soldaten im Fokus stehen, etwa in Haiti, der Zentralafrikanischen Republik oder der Demokratischen Republik Kongo. Weiterlesen

Viel Aktion beim Regionalen Eine-Welt-Tag in Lüneburg

Zusammen mit JANUN Lüneburg e.V. habe ich einen Eine-Welt-Tag für Schülerinnen und Schüler an der Georg-Sonnin-Schule BBS II in Lüneburg organisiert. Am 8. Juni konnten die Teilnehmenden aus einem von 11 Workshops wählen, zusätzlich gab es noch einen Workshop zum Globalen Lernen für Lehrkräfte. Die LZ hat kürzlich auch darüber berichtet.

Wir waren im Vorfeld schon begeistert von der Themenvielfalt der uns angebotenen Workshops, von Fleischkonsum und der Müllproblematik, über den Fairen Handel und Textilproduktion bis hin zu Bildung in Kenia und Geschlechterstereotypen zeigen sie die ganze Vielfalt der Eine-Welt-Thematik.

In einigen Workshops wurde praktisch gearbeitet, so konnte der Fahrradbus erprobt werden, wurden Taschen genäht, mit Müll gebastelt oder Schokolade selbst hergestellt. Weiterlesen

Ein guter Blick auf das „neue“ Afrika

Alex Perry „In Afrika. Reise in die Zukunft“ (Im Original 2015 erschienen als „The Rift. A new Africa breaks free.“)

Es geht um die Freiheit. Freiheit von Kolonisation, von Bevormundung und Ausbeutung. Aber auch von Korruption und Betrug durch einheimische Eliten und Warlords. Alles in allem ein weit differenzierteres Bild des afrikanischen Kontinentes als wir in der täglichen Berichterstattung gezeigt bekommen.

Alex Perry war viele Jahre als Afrikakorrespondent für TIME, Newsweek und andere amerikanische und britische Medien tätig. Er beschreibt das aktuelle Afrika in seiner Vielfalt und ist bemüht, möglichst wenig zu verallgemeinern. Er lässt Menschen zu Wort kommen, die in der westlichen Berichterstattung über Afrika eher selten sprechen dürfen – wenn überhaupt wird über sie gesprochen. Dazu gehören somalische Warlords, kenianische Menschenrechtler oder nigerianische Kommunalpolitiker, malische Militärs oder der ruandische Präsident Paul Kagame. Weiterlesen

Plötzlich umgab uns Stille (Rezension)

Englebert Munyambonwa hat den Genozid in Ruanda überlebt. Seine Geschichte, aufgeschrieben von Jean Hatzfeld als „Plötzlich umgab uns Stille. Das Leben des Englebert Munyambonwa“, ist die eindrucksvolle Schilderung eines Lebens, das, einst bequem und auskömmlich, durch den Völkermord unwiederbringlich aus der Bahn geworfen wurde.

Fast eine Million Menschen wurden 1994 in Ruanda ermordet, zumeist Angehörige der Minderheit der Tutsi. Seitdem hat sich viel getan: Das kleine Land hat mit das höchste Wirtschaftswachstum Afrikas und gilt als Musterbeispiel unter den Entwicklungsländern.

Der Genozid und seine Folgen sind dagegen kaum noch Thema in der Öffentlichkeit. Die ethnischen Bezeichnungen Tutsi und Hutu sind offiziell abgeschafft – es gibt nur noch Ruander. Doch wie geht es den Überlebenden, von denen viele nach wie vor Tür an Tür mit den Tätern leben? Weiterlesen